Osram: 1050 Entlassungen nach Verbot von Glühbirnen

Glühbirne
Glühbirne(c) EPA (Jens Buettner)
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Die Siemens-Leuchtmitteltochter Osram stellt ihre Produktion auf Leuchtdioden um und trennt sich von Mitarbeitern.

Osram streicht bis 2014 in Deutschland insgesamt 1050 Stellen und damit fast jeden zehnten Arbeitsplatz im Heimmarkt der Siemens-Tochter. Grund für den Jobabbau ist der grundlegende Wandel auf dem Lichtmarkt - etwa hin zur LED-Technik und weg von der klassischen Glühbirne, wie die Siemens-Tochter am Dienstag in München mitteilte. Bis zu 200 Mitarbeiter können allerdings auf einen Wechsel zum Mutterkonzern hoffen. Besonders hart trifft der Schnitt das Werk in Berlin.

Die Stellen sollen bis 2014 in jährlichen Schritten reduziert werden. Am größten deutschen Standort in Berlin mit bisher 1600 Beschäftigten stehen 400 Jobs zur Disposition, wobei für die Hälfte bei entsprechender Qualifikation das Wechselangebot zu Siemens gilt. Mit 150 Mitarbeitern seien bereits Vereinbarungen für deren Abschied, etwa über Altersteilzeit getroffen worden. Für die übrigen solle rasch mit den Arbeitnehmervertretern gesprochen werden. Zugleich sagte der Konzern zu, in Berlin 9 Millionen Euro in den Ausbau etwa der Fertigung für Automobilbeleuchtung zu investieren.

LED gehört Zukunft

"LED gehört die Zukunft und wir werden den Strukturwandel aktiv betreiben. Daher ist es uns wichtig, offen und frühzeitig Klarheit für die Mitarbeiter zu schaffen", teilte Osram-Vorstandschef Wolfgang Dehen mit. Die Veränderungen machten einen Umbau der Kapazitäten innerhalb des Unternehmens nötig. So habe Osram 2011 für den Bereich LED rund 1200 Mitarbeiter eingestellt. In Deutschland beschäftigt die Siemens-Tochter rund 10.000 Menschen, weltweit sind es 41.000.

Siemens hatte wegen der schwierigen Lage auf den Finanzmärkten den eigentlich bereits im vergangenen Jahr geplanten Börsengang des traditionsreichen Lichtspezialisten zunächst auf Eis gelegt. Die Vorbereitungen liefen zwar weiter, allerdings scheint der Plan auch im ersten Halbjahr nicht auf der Tagesordnung zu stehen. Dem weltweiten Lichtmarkt wird angesichts des Trends zum Energiesparen und wachsender Nachfrage ein enormes Potenzial vorhergesagt.

Allerdings kostet die Entwicklung neuer Technik und der Umbau auf dem Weg dorthin zunächst viel Geld. Auch deswegen ist der Markt bereits jetzt umkämpft. Bisher teilten sich wenige Unternehmen mit wertvollen Patenten den Markt, inzwischen drängt Konkurrenz nach. Osram machte im vergangenen Geschäftsjahr 2010/11 einen Umsatz von rund 5 Milliarden Euro und hat weltweit 44 Standorte.

(APA)

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