FPÖ: WKR-Kritiker wollen Besucher "an Pranger stellen"

SONDERSITZUNG DES NATIONALRATS: KICKL
SONDERSITZUNG DES NATIONALRATS: KICKL(c) APA/ROBERT JAEGER (Robert Jaeger)
  • Drucken

Die FPÖ ist "bestürzt" über den Wirbel, den der Burschenschafterball ausgelöst hat. FP-Generalsekretär Kickl: Die Kritik habe ein "unerträgliches Ausmaß an Unappetitlichkeit" erreicht.

Die FPÖ hat am Donnerstag die Kritik am Ball des Wiener Korporationsringes (WKR) zurückgewiesen. Sie ziele nur darauf ab, "all jene, die sich nicht der ideologisch verzerrten Meinung über den WKR-Ball und seine Besucher anschließen, öffentlich an den Pranger zu stellen und zu verunglimpfen", sagte der Dritte Nationalratspräsident Martin Graf (FPÖ).

"Bestürzt" sei er aber über den Wirbel, den die Erhebung des Burschenschafterballs zu einem immateriellen Kulturerbe ausgelöst hatte. Er sei sicher, dass auch in der Unesco nach wie vor außer Zweifel stehe, dass die Entscheidung zu Recht erfolgt sei. Dies hatte zuletzt Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek in einem Schreiben an SOS Mitmensch eine öffentliche Entschuldigung sowie den Rücktritt des Unesco-Komitees gefordert.

Auch FP-Generalsekretär Herbert Kickl wies am Donnerstag die Kritik an dem bevorstehenden Ball zurück: "Das Kesseltreiben der selbsternannten Zivilgesellschaft hat ein völlig unerträgliches Ausmaß an Unappetitlichkeit angekommen, das in einer demokratischen Gesellschaft zutiefst bedrückend wirkt."

Den Organisatoren der Gedenkwoche, deren Höhepunkt eine Kundgebung am 27. Jänner ist, warf Kickl via Aussendung vor, auf deren Demonstrationen "gewalttätige Schlägertrupps aus aller Herren Länder" zu dulden. Dies offenbare eine Ideologie, die "zutiefst verabscheuenswürdig" sei. Bedauerlich sei auch, dass sich auch die Israelitische Kultusgemeinde Wien (IKG) für die "parteipolitischen Manöver von Grün und Rot" einspannen habe lassen.

(APA/Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

AUFMARSCH d. BURSCHENSCHAFTER  / TOTENGEDENKEN
Politik

Unesco streicht "Wiener Ball" aus Weltkulturerbe-Liste

Die Unesco reagiert auf die Kritik an der Erhebung des WKR-Balls zum immateriellen Kulturerbe. Die gesamte Liste der Wiener Traditionsbälle wird aus dem Kulturerbe-Verzeichnis entfernt.
Politik

WKR-Ball Kulturerbe: Unesco prüft Aus

NGOs, SPÖ und Grüne fordern, den Ball von der Unesco-Liste zu streichen. Die Unesco will das in der nächsten Sitzung debattieren. Der Ball sorgt als Repräsentant des Kulturerbes für Empörung.
WKRBall unter Beobachtung Verfassungsschutzes
Wien

WKR-Ball unter Beobachtung des Verfassungsschutzes?

Das Innenministerium hält sich bedeckt über sein weiteres Vorgehen. Der Begriff "Rechtsextremismus" sei Österreichs Rechtsordnung jedenfalls fremd. SP-Verteidigungsminister Darabos übt Kritik an der Unesco.
Wien

Unesco listet WKR-Ball als Kulturerbe Österreichs

Der umstrittene Ball der Burschenschafter findet sich auf der Unesco-Liste des immateriellen Kulturerbes Österreichs.
Integration

Zeichen setzen gegen Rechtsextremismus

Ein Netzwerk aus Parteien, NGOs und anderen Initiativen gedenkt eine Woche lang der Opfer des Nazi-Regimes. Anlass ist der Ball des Wiener Korporationsrings, der ausgerechnet am Holocaust-Gedenktag stattfindet.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.