Pressestimmen zum ORF
Pressestimmen zum ORF: ''Schuld an dem Irrsinn sind andere''

Michael Fleischhacker in der "Presse":
"Zusammengefasst: Je lächerlicher sich der Generaldirektor macht, desto unabhängiger ist der ORF. Vielleicht stimmt das ja, dann sollte man es im Zuge der Änderung des ORF-Gesetzes, das die heldenhaften Redakteurinnen und Redakteure weiterhin fordern, gleich auch rechtlich fixieren. Das würde den Parteien die Auswahl erleichtern und dem Unternehmen zu viele Wechsel an der ORF-Spitze ersparen."
Zum vollständigen Leitartikel: "Je lächerlicher der General, desto unabhängiger der ORF"
"Zusammengefasst: Je lächerlicher sich der Generaldirektor macht, desto unabhängiger ist der ORF. Vielleicht stimmt das ja, dann sollte man es im Zuge der Änderung des ORF-Gesetzes, das die heldenhaften Redakteurinnen und Redakteure weiterhin fordern, gleich auch rechtlich fixieren. Das würde den Parteien die Auswahl erleichtern und dem Unternehmen zu viele Wechsel an der ORF-Spitze ersparen."
Zum vollständigen Leitartikel: "Je lächerlicher der General, desto unabhängiger der ORF"
(c) APA/HANS KLAUS TECHT (HANS KLAUS TECHT)

Hubert Patterer in der "Kleinen Zeitung":
"Es war kein Sieg der Einsicht und der Vernunft, und auch kein Zeichen von Größe, wie es verklärend hieß. Um diese Zuschreibung zu rechtfertigen, hätten Alexander Wrabetz und Niko Pelinka gestern, als sie endlich die Annullierung der unseligen Personalie verkündeten, andere Worte wählen müssen, weniger frivole. Der ORF-General hätte einbekennen müssen, dass es faktisch und in seiner symbolischen Wirkung ein unerhörtes, ungehöriges Ansinnen war, den Sprecher des "sozialdemokratischen Freundeskreises" im Stiftungsrat, der in Tuchfühlung mit der Parteizentrale die Wiederwahl choreografiert hatte, in die Generaldirektion zu hieven..."
"Es war kein Sieg der Einsicht und der Vernunft, und auch kein Zeichen von Größe, wie es verklärend hieß. Um diese Zuschreibung zu rechtfertigen, hätten Alexander Wrabetz und Niko Pelinka gestern, als sie endlich die Annullierung der unseligen Personalie verkündeten, andere Worte wählen müssen, weniger frivole. Der ORF-General hätte einbekennen müssen, dass es faktisch und in seiner symbolischen Wirkung ein unerhörtes, ungehöriges Ansinnen war, den Sprecher des "sozialdemokratischen Freundeskreises" im Stiftungsrat, der in Tuchfühlung mit der Parteizentrale die Wiederwahl choreografiert hatte, in die Generaldirektion zu hieven..."
(c) APA (HARALD SCHNEIDER)

Michael Völker im "Standard":
"Der ORF insgesamt geht aus dieser Auseinandersetzung gestärkt hervor, sein Direktor allerdings ist angeschlagen. Er ist der Verlierer dieser Job-Groteske. Er hat sein Gesicht verloren und muss jetzt um seine Glaubwürdigkeit kämpfen. [...] Es geht um politische Einflussnahme in einem angeblich unabhängigen Medium, das im Besitz der Republik steht, also den Bürgerinnen und Bürgern gehört. Diese Unabhängigkeit wurde - und wird - von der Politik nicht geachtet. [...] Darum ist der Sieg der Belegschaft über einen möglichen Büroleiter Pelinka umso größer einzuschätzen. Unterstützung aus der Politik gab es keine. Gar keine."
"Der ORF insgesamt geht aus dieser Auseinandersetzung gestärkt hervor, sein Direktor allerdings ist angeschlagen. Er ist der Verlierer dieser Job-Groteske. Er hat sein Gesicht verloren und muss jetzt um seine Glaubwürdigkeit kämpfen. [...] Es geht um politische Einflussnahme in einem angeblich unabhängigen Medium, das im Besitz der Republik steht, also den Bürgerinnen und Bürgern gehört. Diese Unabhängigkeit wurde - und wird - von der Politik nicht geachtet. [...] Darum ist der Sieg der Belegschaft über einen möglichen Büroleiter Pelinka umso größer einzuschätzen. Unterstützung aus der Politik gab es keine. Gar keine."
(c) APA (GUENTER R. ARTINGER)

Peter Gnam in der "Kronen Zeitung":
"Schuld an dem Irrsinn der letzten Tage und Wochen sind andere, die den Jungspund in dieses Abenteuer hineingehetzt haben. Wer allerdings jetzt glaubt, der ORF könne künftig wirklich unabhängig von den politischen Parteien agieren, der irrt gewaltig. [...] Dass [...] angeblich unabhängige Stiftungs- und Betriebsräte Top-Jobs beim ORF zugeschanzt bekamen, war jahrzehntelang nicht Ausnahme, sondern die Regel. Bis zum Fall Pelinka, doch der war so dummdreist angelegt wie selten einer im Intrigantenstadl ORF."
"Schuld an dem Irrsinn der letzten Tage und Wochen sind andere, die den Jungspund in dieses Abenteuer hineingehetzt haben. Wer allerdings jetzt glaubt, der ORF könne künftig wirklich unabhängig von den politischen Parteien agieren, der irrt gewaltig. [...] Dass [...] angeblich unabhängige Stiftungs- und Betriebsräte Top-Jobs beim ORF zugeschanzt bekamen, war jahrzehntelang nicht Ausnahme, sondern die Regel. Bis zum Fall Pelinka, doch der war so dummdreist angelegt wie selten einer im Intrigantenstadl ORF."
(c) Die Presse / FABRY Clemens
Anna Gasteiger im "Kurier":
"Die Causa Pelinka war ein plakativer Ausnahmefall, über den man genüsslich streiten konnte. Aber es gibt viele andere Fälle: Einen Betriebsrat zum Beispiel, der befördert wurde, weil er Wrabetz wählte. Jetzt kommt die Knochenarbeit. Jetzt kommt's darauf an. Entwickelt Wrabetz auch nur einen Bruchteil des Mutes, den seine Redakteure an den Tag gelegt haben? Bleiben die so aufmerksam wie zuletzt? Sorgen die Parteien endlich für ein Gesetz, das einen unabhängigen ORF ermöglicht? Der Fall Pelinka ist vom Tisch. Fortsetzung muss folgen."
"Die Causa Pelinka war ein plakativer Ausnahmefall, über den man genüsslich streiten konnte. Aber es gibt viele andere Fälle: Einen Betriebsrat zum Beispiel, der befördert wurde, weil er Wrabetz wählte. Jetzt kommt die Knochenarbeit. Jetzt kommt's darauf an. Entwickelt Wrabetz auch nur einen Bruchteil des Mutes, den seine Redakteure an den Tag gelegt haben? Bleiben die so aufmerksam wie zuletzt? Sorgen die Parteien endlich für ein Gesetz, das einen unabhängigen ORF ermöglicht? Der Fall Pelinka ist vom Tisch. Fortsetzung muss folgen."
Bernhard Lichtenberger in den "Oberösterreichischen Nachrichten": "Niko Pelinka hat das Handtuch geworfen und sein Leider-nein-Chef Alexander Wrabetz dazu die weiße Fahne der Kapitulation geschwenkt. Natürlich hatte sich der ORF-Generaldirektor zuerst im typisch österreichischen Brauch des Aussitzens geübt, damit der Widerstand gegen seinen politischen Postenschacher mit der Zeit versande. Den Sessel hat sich Wrabetz aber selbst weggezogen."
Christiane Faschig in der "Tiroler Tageszeitung":
"...so politisch beeinflussbar Generaldirektor Wrabetz auch sein mag, so unabhängig agierten seine Mitarbeiter in dieser Sache. Die Proteste der Journalisten waren massiv und modern (es wurde eifrig getwittert und geyoutubed) und haben schlussendlich auch dazu geführt, dass Wrabetz die Reißleine zog - und umstrittene Bestellungen vom Tisch gewischt wurden. Das Thema der politischen Einflussnahme auf den ORF ist damit aber noch lange nicht vom Tisch."
"...so politisch beeinflussbar Generaldirektor Wrabetz auch sein mag, so unabhängig agierten seine Mitarbeiter in dieser Sache. Die Proteste der Journalisten waren massiv und modern (es wurde eifrig getwittert und geyoutubed) und haben schlussendlich auch dazu geführt, dass Wrabetz die Reißleine zog - und umstrittene Bestellungen vom Tisch gewischt wurden. Das Thema der politischen Einflussnahme auf den ORF ist damit aber noch lange nicht vom Tisch."
"Kärntner Tageszeitung":
"Ist es ausgestanden? Nikolaus konnte mit der Rute im Fenster nicht mehr leben, Pelinka warf das Handtuch. [...] Beschädigt ist die SPÖ, die mit dem 'unrühmlichen Theater', wie es Pelinka nannte, 'nie!' etwas zu tun hatte. Unglaubwürdig ist Wrabetz, der schon bei seiner Wahl schwor, keine seiner Personalentscheidungen sei von Parteien erwünscht."
"Ist es ausgestanden? Nikolaus konnte mit der Rute im Fenster nicht mehr leben, Pelinka warf das Handtuch. [...] Beschädigt ist die SPÖ, die mit dem 'unrühmlichen Theater', wie es Pelinka nannte, 'nie!' etwas zu tun hatte. Unglaubwürdig ist Wrabetz, der schon bei seiner Wahl schwor, keine seiner Personalentscheidungen sei von Parteien erwünscht."
Werner Rohrhofer im "Neuen Volksblatt":
"Die Affäre Pelinka hat der ORF so notwendig gebraucht wie einen Kropf. Generaldirektor Wrabetz, der ORF und auch der junge Pelinka selbst werden lange Zeit benötigen, bis sie sich von dieser Image-Beschädigung erholen. Wenn überhaupt. Aber auch die Politik hat Schaden genommen, ist doch wieder der Eindruck der Packelei und des Postenschachers nachhaltig verdeutlicht worden."
"Die Affäre Pelinka hat der ORF so notwendig gebraucht wie einen Kropf. Generaldirektor Wrabetz, der ORF und auch der junge Pelinka selbst werden lange Zeit benötigen, bis sie sich von dieser Image-Beschädigung erholen. Wenn überhaupt. Aber auch die Politik hat Schaden genommen, ist doch wieder der Eindruck der Packelei und des Postenschachers nachhaltig verdeutlicht worden."
"Frankfurter Allgemeine Zeitung":
"Nicht nur für österreichische Verhältnisse ist das ein bemerkenswertes Zeugnis im Ringen um die Unabhängigkeit eines öffentlich-rechtlichen Senders. Zwar sprach die Bestellung Pelinkas für Verhältnisse, wie sie einer Bananenrepublik frommen. Doch stellte die Belegschaft die Reputation einer gereiften Demokratie wieder her. Im Vergleich dazu nahm sich der interne Protest im ZDF gegen die politische Fronde gegen den ehemaligen Chefredakteur Nikolaus Brender im Herbst vor zwei Jahren doch ziemlich mickrig auf. Die ORF-Redakteure haben einen richtigen Aufstand gemacht."
"Nicht nur für österreichische Verhältnisse ist das ein bemerkenswertes Zeugnis im Ringen um die Unabhängigkeit eines öffentlich-rechtlichen Senders. Zwar sprach die Bestellung Pelinkas für Verhältnisse, wie sie einer Bananenrepublik frommen. Doch stellte die Belegschaft die Reputation einer gereiften Demokratie wieder her. Im Vergleich dazu nahm sich der interne Protest im ZDF gegen die politische Fronde gegen den ehemaligen Chefredakteur Nikolaus Brender im Herbst vor zwei Jahren doch ziemlich mickrig auf. Die ORF-Redakteure haben einen richtigen Aufstand gemacht."