Warum das FBI Megaupload zerschlagen hat

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Die Betreiber sollen trotz gegenteiliger Behauptungen über illegale Machenschaften auf ihrer Seite gewusst haben.

Ein registrierter Copyright-Beauftragter, ein Tool, um illegale Inhalte zu entfernen und etliche Beteuerungen, nur legale Dienste zu bieten. Das alles war nicht genug, um das FBI von einem Angriff auf Megaupload abzuhalten. In acht Ländern bei 20 Razzien griffen örtliche Behörden auf Bitte der US-Ermittler zu und stellten zig Millionen Dollar an Besitz sicher. Das FBI war der Ansicht, dass die Mitarbeiter von Megaupload sich vollkommen bewusst waren, dass etliche illegal Filme, Musikstücke und Software über ihre Plattform vertrieben wurden.

Wie Ars Technica schreibt, soll sich folgender Chat bereits 2008 zugetragen haben: Ein Mitarbeiter bezeichnet das Geschäftsmodell als "moderne Piraterie". Daraufhin entgegnete ein anderer: "Wir sind nicht Piraten, wir stellen den Piraten nur den Lieferservice zur Verfügung." Andere Nachrichten sollen belegen, dass die Mitarbeiter des Unternehmens sich bewusst waren, welches Ausmaß urheberrechtlich geschütztes Material auf ihrer Plattform betrug.

5000 Links pro Tag entfernt

Firmenchef Kim Dotcom, vormals Kim Schmitz, ermöglichte es etwa Time Warner und anderen Größen der Unterhaltungsbranche, bis zu 5000 Dateien pro Tag zu entfernen. Nach Ansicht der Behörden und mehreren Vertretern der Film- und Musikindustrie soll es sich dabei aber nur um die Spitze des Eisbergs gehandelt haben.

Überraschend ist dennoch die Heftigkeit, mit der die US-Behörden gegen Megaupload vorgegangen sind. Im Gegensatz zu anderen Anbietern hatte die Plattform eine Möglichkeit geboten, um illegal hochgeladene Dateien zu löschen. Auch wollte Megaupload vor US-Gerichten gegen andere Filehoster vorgehen, die angeblich "Piraterie" betrieben. Ars Technica nennt als Vergleich eine Beschwerde von Viacom gegen YouTube. Die Punkte damals sollen sich mit der aktuellen Anklage ziemlich gedeckt haben. Dennoch gab es keine Verhaftungen von Google-Managern.

(Red.)

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