Concordia-Bergung: Ferngesteuerter Roboter sucht im Meer nach Leichen

Vermisste. Kaum noch Hoffnung für mehr als 22 Menschen an Bord des Schiffs.

Rom/Ag. Ein Unterwasser-Roboter soll den Meeresgrund um das havarierte Kreuzfahrtschiff „Costa Concordia“ überprüfen und nach Vermissten suchen. Dies teilte der Sprecher der Feuerwehr, Luca Cari, am Freitag mit. Bisher habe der Roboter eine 10.000 Quadratmeter große Fläche unweit des Vorder- und des Hinterteils des Wracks kontrolliert. So können die Rettungsteams trotz der verschlechterten Wetterbedingungen die Suche nach 22 Vermissten fortsetzen.

Die Tauchmannschaften vor der toskanischen Insel Giglio mussten am Freitag die Suche im Wrack unterbrechen, weil sich das havarierte Schiff bewegt habe, erklärte ein Sprecher der Rettungsteams. Die Fachleute der Reederei Costa Crociere wollen feststellen, ob das Schiff völlig sinken könnte.

Die Concordia liegt auf einem Felsvorsprung, man fürchtet, dass sie bis zu 70 Meter abrutschen könnte. Momentan liegt sie bei 37Metern. Laut Experten bewegt sie sich wegen der rauen See mit 1,5 Zentimeter pro Stunde. Vielleicht kann das Wrack am Felsen verankert werden, hieß es seitens der Rettungsteams. Damit wolle man das Sinken verhindern, sollte sich das Wetter weiter verschlechtern, berichteten die Behörden.

2400 Tonnen Diesel im Tank

Costa Crociere hat ein spezialisiertes Unternehmen mit der Bergung beauftragt. Doch über Art und Zeitpunkt blieb vieles noch unklar. Laut der italienischen Regierung kann das Öl-Abpumpen aus dem Wrack nicht beginnen, solange die Suche nach Vermissten noch im Gange ist. In den Tanks befinden sich 2400 Tonnen Diesel. S. 34

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.01.2012)

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