Ob die Experten auch Atomanlagen inspizieren, war zunächst unklar. Man habe "nichts zu verbergen", betont der Chef des iranischen Atompogramms.
Ein hochrangiges Expertenteam der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO/IAEA) hat am Sonntag seine Arbeit im Iran aufgenommen. Es wird erwartet, dass die Fachleute mit dem iranischen Atom-Chefunterhändler Saeed Jalili und dem Direktor des iranischen Atomprogramms, Fereydoun Abbasi-Davani, zusammentreffen. Außenminister Ali Akbar Salehi, derzeit beim Afrika-Gipfeltreffen in Äthiopien, zeigte sich optimistisch.
"Wir haben alles im Vorfeld vorbereitet, auch Inspektionen der Anlagen, und sind allgemein sehr optimistisch bezüglich der Ergebnisse der IAEO-Mission", sagte Salehi der Nachrichtenagentur ISNA in Addis Abeba. Er begründete seinen Optimismus damit, dass das Atomprogramm des Landes völlig transparent sei und "der Iran nichts zu verbergen" habe.
Zunächst war unklar, ob das Team unter der Führung von Chefinspektor Herman Nackaerts auch iranische Atomanlagen inspizieren oder lediglich Fragen zum Atomprogramm des Landes stellen können würde. Die Experten der in Wien ansässigen IAEO bleiben bis Dienstag im Iran. Nach ihrer Ankunft am Samstagabend wurden die sechs Spezialisten zum Hinterausgang gebracht, wartende Medienvertreter hatten keinen Zugang zum Team.
Der Iran hat in den vergangenen 15 Jahren stets bestritten, eine Atombombe bauen zu wollen. Eine der Atomanlagen, die für eine Inspektion infrage käme, wäre die lange geheim gehaltene unterirdische Anlage Fordo (Fordow), die rund 160 Kilometer südlich von Teheran liegt. Die Anlage, in der Uran bis auf 20 Prozent angereichert werden soll, soll im Februar den Betrieb aufnehmen.
(Ag.)