Nach der Affäre rund um einen umstrittenen Privatkredit kommt der Bundespräsident jetzt an einer anderen Front in Bedrängnis. Christian Wulff soll einem Partymanager bei der Suche nach Geldgebern geholfen haben.
Berlin/ag. Die Affäre rund um einen umstrittenen Privatkredit scheint Christian Wulff ausgestanden zu haben, nun aber kommt der deutsche Bundespräsident an einer anderen Front in Bedrängnis. Es geht um seine Amtszeit als Regierungschef von Niedersachsen von 2003 bis 2010 – und konkret um Wulffs enge Kontakte zu Unternehmern.
Unangenehm für Wulff könnte von allem Manfred Schmidt werden. Wie „Der Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, soll der Partymanager bereits eingeräumt haben, dass ihm die niedersächsische Staatskanzlei bei der Suche nach Geldgebern für eine Veranstaltungsreihe geholfen habe. Ohne die Kontakte und Empfehlungen Wulffs und seines damaligen Sprechers Olaf Glaeseker wäre die Organisation eines „Nord-Süd-Dialogs“ nicht möglich gewesen.
Im Zusammenhang mit der Veranstaltung ermittelt die Staatsanwaltschaft Hannover gegen Glaeseker wegen des Verdachts der Bestechlichkeit. Zuletzt hatte sie dabei auch dessen Büroräume im Bundespräsidialamt durchsuchen lassen.
Bei den Ermittlungen geht es um die Frage, ob Wulffs einstige Regierungszentrale die Veranstaltung und Finanzierung des „Nord-Süd-Dialogs“ förderte und Glaeseker dafür Gegenleistungen erhielt. Schmidt selbst weist den Vorwurf der Staatsanwaltschaft, Wulff mit kostenlosen Urlaubsreisen bestochen zu haben, zurück.