FP-Chef Heinz-Christian Strache will am Ball des Wiener Korporationsringes von zwei Beamten begleitet worden sein. Die Wiener Polizei bestreitet das.
Die Wiener Polizei bestreitet die Aussage von FP-Obmann Heinz-Christian Strache, dass er am Ball des Wiener Korporationsrings (WKR) von Beamten des Landesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) begleitet worden sei. Es habe nur eine "ganz normale Überwachung des Balls" durch das LVT gegeben, hieß es am Donnerstag gegenüber ORF.at sowie gegenüber dem "Standard". Strache hatte am Dienstag in der ZIB2 erklärt, bei seinen umstrittenen Aussagen am WKR-Ball seien "ja Verfassungsschutzbeamte bei mir gestanden", die ihn den Abend über begleitet hätten.
FP-Generalsekretär Harald Vilimsky widersprach am Donnerstag den Angaben der Wiener Polizei. "Selbstverständlich befanden sich am WKR-Ball zwei LVT-Beamte, die Strache aufgrund konkreter Drohungen den ganzen Abend begleiteten." Sie seien auch während des Gesprächs mit dem "Standard"-Redakteur Tobias Müller anwesend gewesen, bei dem die umstrittenen Sager fielen.
Von ORF.at auf die Aussagen der Wiener Polizei angesprochen, erklärte Vilimsky, bei dieser wisse eine Hand nicht, was die andere tue. Und fügte hinzu: Es sei "eine Frage, wie Begleitung definiert ist". Es hätten sich zwei LVT-Beamte "im Umfeld" des FP-Chefs befunden. Müller habe nach dem Ball die Aussagen von Strache "völlig verzerrt, verdreht und aus dem Zusammenhang gerissen" wiedergegeben, ohne nachzufragen, wie der FP-Chef dies gemeint habe. Vilimsky forderte daher eine offizielle Entschuldigung von Müller und der "Standard"-Chefredaktion "für diese widerwärtige Vorgehensweise".
Dem "Standard" zufolge soll der FP-Chef gesagt haben: "Wir sind die neuen Juden" und die Brandanschläge auf Burschenschafterbuden seien "wie die Reichskristallnacht" gewesen. Der "Standard"-Journalist, Müller, hatte das Gespräch mitgehört, ohne sich als Medienvertreter zu erkennen zu geben. Strache erklärte am Dienstag, er habe mit dem "Juden-Sager" nur den verstorbenen Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider (BZÖ) zitiert.
(Red.)