Ein Mann aus der Schweiz steht offenbar im Verdacht, die später bei den Neonazi-Morden in Deutschland benutzte Waffe weitergegeben zu haben.
Im Zusammenhang mit der Mordserie der ostdeutschen Neonazi-Zelle ist in der Schweiz ein weiterer Verdächtiger festgenommen worden. Gegen einen Mann aus dem Berner Oberland wird wegen des Verdachts auf Unterstützung einer kriminellen Organisation ermittelt. Das bestätigte die Kantonspolizei Bern am Freitag. Ein Richter habe am selben Tag die Fortsetzung der Untersuchungshaft für den Verdächtigen genehmigt.
Der Mann war bereits am Dienstagabend nach einem mehrwöchigen Aufenthalt im Ausland bei seiner Ankunft am Flughafen Zürich festgenommen worden. Nach Recherchen der Zeitung "Tages-Anzeiger" wird ihm vorgeworfen, einst die später bei den Neonazi-Morden in Deutschland benutzte Tatwaffe - eine Pistole der tschechischen Marke Ceska - illegal weitergegeben zu haben.
Direkte Verbindungen nicht nachgewiesen
Direkte Verbindungen zum Rechtsextremismus seien bei dem Verdächtigen aber bisher nicht festgestellt worden, sagte der Sprecher der Kantonspolizei Bern, Michael Fiechter. Ein erster Verdächtiger war am 20. Jänner festgenommen und wenig später wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Auch bei ihm ging es um die mutmaßlich illegale Weitergabe der späteren Tatwaffe.
Die Schweizer Polizei reagierte mit ihren Ermittlungen und den Festnahmen auf ein Amtshilfeersuchen des deutschen Bundeskriminalamtes. Dabei gehe es hauptsächlich um die Frage, wie die Neonazis in Deutschland an die Waffe gelangt sind, sagte Fiechter der Schweizer Nachrichtenagentur sda.
Waffe ursprünglich aus Tschechien
Die Ceska mit Schalldämpfer war in der ausgebrannten Wohnung der Täter in Zwickau (Sachsen) gefunden worden. Als gesichert gilt inzwischen, dass sie von Tschechien in die Schweiz exportiert worden war und von dort nach Deutschland gelangte.
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(Ag.)