Wissenschaftsminister gibt rückgestellte Budgetmittel der Innsbrucker Med-Uni frei. Weiters müsse die Med-Uni „Synergieeffekte durch Kooperationen mit der Uni Innsbruck und dem Land Tirol ausloten“.
Wien/Red. Ein „Maßnahmenpaket“ soll der Med-Uni Innsbruck, der ein Minus von fünf Millionen Euro im laufenden Budget droht, einen ausgeglichenen Jahresabschluss 2012 ermöglichen. Das ergab gestern, Dienstag, ein Krisentreffen von Uni-Minister Karlheinz Töchterle (ÖVP) und Rektor Herbert Lochs. Für einen Großteil des Defizits wird das Ministerium bisher rückgestellte Budgetmittel der Uni freigeben. Weiters müsse die Med-Uni, so Töchterles Forderung, „Synergieeffekte durch Kooperationen mit der Uni Innsbruck und dem Land Tirol ausloten“. Was das genau bedeutet, ist noch unklar. Zuletzt kochte erneut die Debatte um eine Fusion der Med-Uni mit der Uni Innsbruck hoch.
Schwarz-blaue Allianz bei Wiener AKH
Am AKH Wien sucht man inzwischen nach einer Lösung für den Finanzstreit zwischen Bund und Stadt. Im Dezember verhinderte das Uni-Ministerium knapp den Notbetrieb, indem es neun Millionen Euro Vorschuss gewährte. Derzeit laufen Gespräche zwischen Stadt (zahlt die Hauptkosten) und Ministerium (zahlt u.a. die Ärzte) über eine bessere Kooperation. Ende Februar soll ein Konzept für effizientere Betriebsführung (gemeinsame Leistungsberichte, keine Doppelgleisigkeiten) vorliegen. Für eine gemeinsame Betriebsgesellschaft wird es aber nicht reichen. Schuld ist für Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) das Ministerium. Die Stadt will für die gemeinsame Gesellschaft eine Halbe-halbe-Finanzierung. Der Minister will ab 2015 aber weniger beitragen.
ÖVP und FPÖ wollen unterdessen – erstmals seit der Wien-Wahl – eine schwarz-blaue Achse bilden. Der nicht amtsführende FPÖ-Stadtrat David Lasar tritt heute, Mittwoch, mit ÖVP-Gesundheitssprecherin Ingrid Korosec vor die Medien. Das Motto: „AKH-Sumpf trockenlegen“. Ist das die neue Linie von Manfred Juraczka, der in zehn Tagen zum Wiener ÖVP-Chef gewählt wird? „Nein“, heißt es bei der ÖVP. Nachsatz: „Auf Sachebene, wo es Gemeinsamkeiten gibt, ist aber eine Kooperation möglich.“
("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.02.2012)