Der 40-jährige Vitali Klitschko verteidigte zum achten Mal in Serie den WM-Titel einstimmig nach Punkten. Sein Gegner Chisora sorgte nach dem Kampf erneut für einen Eklat.
Vitali Klitschko bleibt Boxweltmeister im Schwergewicht. Der 40-jährige Ukrainer besiegte am späten Samstagabend in München den Briten Dereck Chisora nach zwölf Runden einstimmig nach Punkten (118:110, 118:110, 119:111). Klitschko hat damit 44 von 46 Profikämpfen gewonnen und den WM-Titel des Weltverbandes WBC zum achten Mal in Serie erfolgreich verteidigt.
Bei dem Kampf hat sich Klitschko jedoch eine Schulterverletzung zugezogen. "Acht Runden habe ich den Kampf ohne linke Hand bestritten. Ich kann den linken Arm nicht mehr bewegen", sagte der Ukrainer Stunden nach dem Kampf in der Münchner Olympiahalle.
Klitschkos Trainer Fritz Sdunek befürchtete, dass eine alte Verletzung wieder akut geworden sein könnte. Vor zwölf Jahren hatte sich Klitschko im WM-Kampf gegen den US-Amerikaner Chris Byrd einen Sehnenabriss in der Schulter zugezogen und deshalb aufgeben müssen. Damals verlor er den WM-Titel.
Prügelei bei Pressekonferenz
Nach dem Kampf sorgte Chisora erneut für einen Eklat. Bei der Pressekonferenz prügelte er sich mit seinem britischen Landsmann David Haye, nachdem beide zuvor einander provoziert und beleidigt hatten. "David, ich erschieße dich. Ich meine das ernst. Ich erschieße dich", so Chisora. Betreuer und Trainer aus beiden Lagern waren in die Prügelei involviert. Chisora wurde an der Lippe verletzt, Hayes Trainer Adam Booth an der Stirn. Umstehende Personen gingen schließlich dazwischen, um die Streithähne nach mehreren Minuten zu trennen. Wegen der Morddrohung gegen Haye wurde Chisora am Sonntag von der Kriminalpolizei befragt.
Wladimir Klitschko mit Wasser bespuckt
Haye hatte im vergangenen Sommer in einem WM-Kampf gegen Wladimir Klitschko einstimmig nach Punkten verloren und war jetzt in München als Co-Kommentator für einen britischen TV-Sender im Einsatz. Chisora hatte Witali Klitschko einen Tag vor dem Kampf bei der Abwaage geohrfeigt. Unmittelbar vor dem Duell bespuckte der Brite dann Vitalis jüngeren Bruder Wladimir mit Wasser. Für die Ohrfeige wurde Chisora von der WBC mit einer Geldstrafe von 50.000 US-Dollar belegt. Wegen seines unsportlichen und respektlosen Verhaltens drohen dem 28-Jährigen aber noch weitere Sanktionen.
Für den TV-Privatsender RTL war die Live-Übertragung des Klitschko-Kampfes ein voller Erfolg: Bis zu 13,73 Millionen sahen den deutlichen Punktsieg des 40-jährigen WBC-Weltmeisters. Im Durchschnitt kam die RTL-Übertragung aus der Münchener Olympiahalle auf 12,88 Millionen Zuschauer, der Marktanteil lag bei 56,5 Prozent.
(APA/dpa)