Prinz Friso: Polizei hat Ermittlungen aufgenommen

Unglückshang in Lech am Arlberg
Unglückshang in Lech am ArlbergAPA
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Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zu dem Lawinenunglück in Lech werden einige Wochen andauern. Die zentrale Frage lautet: Wer hat die Lawine ausgelöst? Der Prinz oder sein Begleiter?

Der 42-jährige Begleiter des verunglückten niederländischen Prinzen Johan Friso ist in den vergangenen Tagen von der Polizei zum Lawinenunglück befragt worden. Das erklärte Heinz Rusch, Sprecher der Staatsanwaltschaft Feldkirch, am Mittwoch. Die Ermittlungen der Justiz wegen fahrlässiger Körperverletzung unter besonders gefährlichen Verhältnissen gegen den 42-Jährigen würden fortgeführt, sagte Rusch. Diese würden vermutlich noch mehrere Wochen andauern. Inhaltliche Aussagen zu den Angaben des Einheimischen machte Rusch nicht.

Zur weiteren Vorgangsweise im Ermittlungsverfahren wollte Rusch ebenfalls keinen Kommentar abgeben. Er erklärte lediglich, dass zu den Erhebungen ein Sachverständiger beigezogen worden sei. Die Polizei hatte - wie es das österreichische Gesetz bei derartigen Unfällen generell vorsieht - unmittelbar nach dem Lawinenunglück mit ihrer Ermittlungsarbeit begonnen.

Wer hat die Lawine ausgelöst?

Ein zentraler Punkt bei den Ermittlungen dürfte sein, ob bzw. welcher der beiden Skifahrer - der 42-jährige Hotelier oder Prinz Johan Friso - die Lawine ausgelöst hat. Wahrscheinlich ist, dass noch weitere Zeugen des Unglücks einvernommen werden. Skilehrer hatten sich in unmittelbarer Nähe des Unglücksorts befunden und den Lawinenabgang beobachtet. Sie waren es auch, die die Einsatzkräfte alarmierten.

Spuren einer Lawinensprengung

Nach Angaben der Mutter des 42-Jährigen in einem TV-Interview zu Wochenbeginn hatten sich ihr Sohn und Prinz Johan Friso bei der Einfahrt in den Hang sicher gefühlt. Von einer Lawinensprengung am Vormittag seien deutliche Spuren sichtbar gewesen - Schneebrett war in der Früh aber keines abgegangen. Außerdem habe es mehrere Abfahrtsspuren gegeben. Die beiden Männer, die sich von Kindesbeinen an kennen, seien besonnene Skifahrer.

Nicht außer Lebensgefahr

Johan Friso ist Freitagmittag im Skigebiet von Lech am Arlberg von einer Lawine verschüttet worden. Er war nach rund 20 Minuten aus den Schneemassen geborgen und nach einem offenbaren Kreislaufstillstand reanimiert worden. Derzeit befindet er sich in der Universitätsklinik Innsbruck, zu seinem Gesundheitszustand heißt es seit Tagen, dass er stabil, aber noch nicht außer Lebensgefahr ist. Die Ärzte werden erst in einigen Tagen Klarheit darüber haben, ob er bei dem Lawinenunglück bleibende Schäden erlitten hat.

(APA)

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