Putin: Kein atomares Wettrüsten mit den USA

Vladimir Putin
Vladimir Putin(c) AP (Kirill Kudryavtsev)
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Der russische Regierungschef droht erneut mit "Gegenmaßnahmen", sollten die USA im Alleingang ihr Projekt eines Raketenabwehrsystems in Europa realisieren.

Der russische Präsidentenkandidat Wladimir Putin will nach der Präsidentschaftswahl am 4. März am "Neustart" in den Beziehungen mit den USA festhalten. Russland rechne mit einer Fortsetzung der Partnerschaft und strebe kein atomares Wettrüsten an, sagte Putin am Freitag im Nuklearzentrum Sarow rund 500 Kilometer östlich von Moskau.

Er drohte aber erneut mit "Gegenmaßnahmen", sollten die USA im Alleingang ihr Projekt eines Raketenabwehrsystems in Europa realisieren. "Dann müssen wir das internationale Gleichgewicht wieder herstellen", unterstrich Putin. Washington verweigere den Dialog mit Moskau und wolle sich ein "Monopol auf Unverwundbarkeit" schaffen.

Der Regierungschef verteidigte die geplanten Rüstungsausgaben von fast 600 Milliarden Euro. "Diese beispiellose Summe liegt zwar an der Grenze unser Möglichkeiten, aber sie ist zur Verteidigung unserer Sicherheit nötig", sagte Putin nach Angaben der Agentur Interfax. Mit der auf zehn Jahre angelegten Summe von 23 Billionen Rubel soll die Armee modernisiert werden. Russische Experten zweifeln an der Gegenfinanzierung des Programms. In den kommenden zehn Jahren sollen unter anderem 400 Interkontinentalraketen und 600 Kampfflugzeuge sowie 2300 Panzer und 20 U-Boote angeschafft werden.

Für "Alternativkandidaten" stimmen

Der inhaftierte Ex-Oligarch Michail Chodorkowski rief zur Wahl eines "Alternativkandidaten" zu Regierungschef  Putin bei der Präsidentenwahl auf. "Ich würde für einen der 'alternativen' Kandidaten stimmen", sagte er in einem Interview, das auf seiner Internetseite veröffentlicht wurde. "Ich denke, dass alle, die sich als Bürger betrachten, eine solche Geste auch machen sollten."

Chodorkowski war wegen Kritik an der russischen Regierung in Ungnade gefallen und muss wegen angeblicher Wirtschaftsverbrechen voraussichtlich noch bis 2016 in Haft bleiben.

(Ag./Red.)

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