Syrien: Scharfe Attacke Chinas gegen USA und EU

Hillary Clinton
Hillary ClintonJASON REED
  • Drucken

China wirf der EU und den USA vor, Vormachtstreben in Syrien hinter "humanitären Motiven" zu verstecken.

China hat seine bisher schärfste Attacke gegen die USA und die EU in der Syrien-Krise gerichtet. Amerikaner und Europäer würden scheinheilig vorgeben, von "humanitären Motiven" beseelt zu sein. Doch dahinter stecke ein ungezügeltes Hegemoniestreben, hieß es am Samstag in einem Kommentar der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua in Peking.

Die Konferenz der "Freunde Syriens" am Vortag in Tunis, die von Russland und China boykottiert wurde, habe den amerikanischen und europäischen Ambitionen eine Abfuhr erteilt und eine fremde Militärintervention eindeutig abgelehnt, heißt es in dem Xinhua-Kommentar. "Die Mehrheit der arabischen Länder beginnt jetzt zu begreifen, dass die USA und Europa hinter einem Lächeln den Dolch verbergen". Die Vertreter Saudi-Arabiens und der EU hätten die Konferenz in Tunis vor deren Beendigung verlassen und damit ihre Unzufriedenheit manifestiert, weil die meisten arabischen Länder nicht wünschen, dass sich die libyschen Ereignisse in Syrien wiederholen.

Die vorjährige Libyen-Resolution, bei der es darum ging, die Zivilbevölkerung zu schützen, hatten Russland und China durch Stimmenthaltung im Weltsicherheitsrat ermöglicht. Nach Ansicht Moskaus und Pekings hatte die NATO aber das UNO-Mandat überschritten und resolutionswidrig den Sturz des Regimes von Muammar al-Gaddafi militärisch herbeigeführt.

Unter Protest hatte der Außenminister von Saudi-Arabien, Prinz Saud al-Faisal, am Freitag die Konferenz in Tunis verlassen. Wie der Nachrichtensender Al-Arabiya meldete, habe er damit deutlich machen wollen, dass es falsch sei, sich nur auf die Frage der humanitären Hilfe zu konzentrieren. Vielmehr müssten "konkrete Schritte" für einen Schutz der syrischen Bevölkerung beschlossen werden.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Syrien Berichte ueber wahlloses
Außenpolitik

Syrien: Berichte über "wahlloses Massaker"

Die syrischen Truppen weiten die Bombardierung der Protest-Hochburg Homs aus. Das Rote Kreuz erhält keinen Zugang.
Der internationale Rotkreuz hat noch keine Genehmigung der Syrier für einen Zugang in Baba Amr
Außenpolitik

Syrien: Rotkreuz-Einsatz in Baba Amr verzögert sich

Zuvor gab es widersprüchliche Angaben über Rotkreuz-Einsatz in Baba Amr. Der IKRK-Sprecher bestätigte die noch laufenden Verhandlungen.
A Lebanese Red Cross ambulance follows Lebanese police vehicles carrying two injured French journalis
Außenpolitik

Massaker? Syrische Armee stoppt Rot-Kreuz-Konvoi

Syrische Soldaten verweigern dem Hilfskonvoi die Zufahrt in das Viertel Bab Amr der Protesthochburg Homs. Die Opposition befürchtet ein Massaker an den Rebellen.
Außenpolitik

„Tag der Abrechnung wird kommen“

Die Opposition berichtet von Exekutionen und Festnahmen nach der Eroberung von Homs durch Assads Armee. Briten-Premier David Cameron will Syriens Staatschef zur Verantwortung ziehen.
EU-Gipfel - Cameron: Mit "kriminellem Regime" in Syrien abrechnen
Außenpolitik

Cameron an Assad: "Tag der Abrechnung kommt"

Der britische Premier warnt das "kriminelle Regime" in Syrien. Die EU will "alles tun, um die Zivilbevölkerung zu schützen". US-Präsident Barack Obama sprach davon, dass die Tage von Staatschef Assad "gezählt" seien.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.