Prinz-Friso-Unglück: Bergrettung dementiert Fehler

PrinzFrisoUnglueck Bergrettung dementiert Fehler
PrinzFrisoUnglueck Bergrettung dementiert FehlerAPA
  • Drucken

Der "Bild"-Zeitung zufolge kam es während des Helikoptertransports zu einer Panne. Der Akku des Herzdruckmassagegeräts soll ausgefallen sein.

Die Vorarlberger Bergrettung hat einen Bericht der "Bild"-Zeitung dementiert, wonach es während des Helikoptertransports des bei einem Lawinenunfall in Lech am Arlberg schwerst verletzten niederländischen Prinzen Friso zu einer Panne gekommen sei. Der Einsatz sei im Gegenteil "überdurchschnittlich schnell und sehr professionell" erfolgt, so Matthias Marxgut, Sprecher der Bergrettung, am Montag. Unterdessen blieb weiter unklar, wann Prinz Friso in eine Reha-Einrichtung überstellt wird.

Keine Unterbrechung der Herzmassage

Laut dem Zeitungsbericht fiel der Akku eines Herzdruckmassagegeräts während der Reanimation aus. Ein Ersatzakku soll nach 15 Minuten leer gewesen sein. Das bestritt der Bergrettungssprecher. Das bewusste Gerät bestehe aus einer brustkorbgroßen Platte, auf der der Herzstillstandspatient mit einem Gurt festgezurrt werde. Dieser Gurt unterstütze in der Folge die Rettungskräfte, indem er durch Druck eine Herzmassage simuliere. Eine Unterbrechung der Herzmassage dementierte Marxgut. Der Reserveakku habe zudem so lange seinen Dienst versehen, wie er benötigt worden sei, betonte er.

Dauer der Reanimationsmaßnahmen

Den in Foreneinträgen laut gewordenen Vorwürfen, dass man nur darum 50 Minuten lang reanimiert habe, weil man einen Prinzen vor sich hatte, widersprach Marxgut ebenfalls. "Über die Dauer der Reanimationsmaßnahmen entscheidet immer der Notarzt", sagte der Sprecher. Gerade bei Lawinenopfern, wo durch die Unterkühlung ein Schutz für das Gehirn erhofft werden könne, würden die Maßnahmen häufig sehr lange durchgeführt. Den Rettern sei außerdem zunächst nicht klar gewesen, wer der Verletzte war.



Prinz Friso bleibt offenbar vorerst auf der Intensivstation der Innsbrucker Universitätsklinik. Am Montag wurde seine Mutter, Königin Beatrix, zu einem Besuch erwartet. Unklar war, wann und ob der Prinz in eine Reha-Einrichtung überstellt wird. Die Klinik selbst verwies auf eine Informationssperre und die niederländische Regierung, die zuständig sei.

"Massive Schäden" wegen Sauerstoffmangel

Die Ärzte hatten am Freitag berichtet, dass der Verunglückte einen 50 Minuten andauernden Herzstillstand gehabt habe. Friso habe durch den Sauerstoffmangel "massive Schäden" im Gehirn erlitten. Es könne derzeit nicht gesagt werden, ob er jemals wieder das Bewusstsein erlangen werde. Am Wochenende hatten die Angehörigen in Lech bei einer Messe für den Komapatienten gebetet. In der vergangenen Woche hatten Königin Beatrix und Frisos Ehefrau Mabel täglich den Weg von Lech nach Innsbruck auf sich genommen, um den Patienten zu besuchen. Auch dessen fünfjährige Tochter, Zaria, und Mabels Mutter waren am Krankenbett. Zudem fanden sich an einigen Tagen Frisos Brüder, Kronprinz Willem-Alexander und Constantijn, mit ihren Ehefrauen ein.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Prinz Johan Friso
Salon

Lech: Königsfamilie feiert Messe für Komapatienten

Der Zustand von Prinz Friso bleibt weiterhin ernst. Als Zeichen der Anteilnahme trafen zahlreiche Karten und Blumen im Palast in Den Haag ein.
Symbolbild Lawinengefahr
Österreich

Lech wirbt weiter für Skifahren abseits der Piste

Nach dem Unfall des niederländischen Prinzen Friso will Lech auch weiter für "Tiefschnee- und Variantenskifahren" werben.
Leben

Gehirn von Friso massiv geschädigt

Der niederländische Prinz Friso, der am 17. Februar in Lech von einer Lawine verschüttet worden ist, wird womöglich nie wieder aufwachen, sagen die Innsbrucker Ärzte.
Königsfamilie
Salon

Prinz Friso: Chronologie der Lawinen-Tragödie

Eine Woche nachdem der niederländische Prinz Johan Friso von einer Lawine verschüttet wurde, kam die bittere Nachricht. Hier eine Chronologie der Ereignisse seit dem tragischen Unfall.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.