Russland will die Kalaschnikow wieder kriegstauglich machen und plant eine "tiefgreifende Modernisierung" des Sturmgewehrs. Die Initiative ist Teil einer 513 Milliarden Euro schweren Aufrüstungsoffensive.
Weil sie so vielen Menschen den Tod gebracht hat, gilt die Kalaschnikow als die gefährlichste Waffe der Welt. Doch das aus Sowjetzeiten stammende Schnellfeuergewehr vom Typ AK-47 ist in die Jahre gekommen und taugt nach Ansicht seiner Kritiker nicht mehr zur modernen Kriegsführung. Deshalb wird die Standardwaffe der russischen Armee generalüberholt. "Wir planen eine tiefgreifende Modernisierung des Kalaschnikow-Sturmgewehrs", verkündete der für die Rüstungsindustrie zuständige Vize-Regierungschef Dmitri Rogosin am Dienstag.
Die Anschaffung eines neuen Gewehrs, das unter anderem über ein Zielfernrohr und einen Scheinwerfer verfügen soll, ist Teil des 690 Milliarden Dollar (513 Milliarden Euro) schweren Aufrüstungsprogramms, mit dem die russischen Streitkräfte in den kommenden zehn Jahren auf Vordermann gebracht werden sollen.
Aus AK-47 wird AK-74
Der Konstrukteur Michail Kalaschnikow hatte das Gewehr mit dem charakteristischen bananenförmigen Magazin in den 1940er Jahren entwickelt. Im September hatte die Armee Abstand von Plänen genommen, die AK-47 durch eine neue Version vom Typ AK-74 zu ersetzen.
Rogosin zufolge dauern die Verhandlungen des Verteidigungsministeriums über die Anforderungen an die neue Waffe an. Der eine Denkfabrik leitende Militärexperte Ruslan Puchow forderte einen schnellen Ersatz für die AK-47. Die neue Waffe, so Puchow, müsse zielsicherer sein und eine längere Reichweite haben.
Rogosin verkündete zugleich das Aus für ein anderes Relikt aus der Ära des Kalten Kriegs: Die ebenfalls aus den 1940er Jahren stammende halbautomatische Makarow-Pistole wird mit Jahresende ersetzt.
(Ag./Red.)