Gute Lagen, interessante Bauten, tolle Ausblicke: Tipps für Mipim-Besucher, die mehr sehen wollen als das Palais des Festivals.
Wenn die Vorfrühlingssonne die Côte d'Azur auf angenehme 15 Grad erwärmt, dann rüstet sich das mondäne Seebad Cannes zur Mipim. Ab Dienstag tummeln sich dort wieder internationale Immobilienexperten. Die Flüge nach Nizza sind überbucht, die Preise für Hotels in Cannes schnellen in der zweiten März-Woche kräftig in die Höhe.
Von der Region bekommen die Teilnehmer aber oft nicht viel zu sehen, ihr bevorzugtes Revier ist das Palais des Festivals an der Croisette. Meist ist wegen der straffen Terminpläne gerade mal ein Mittagsausflug ins Café Roma oder ins Grand Café drinnen. Dabei hätte der Landstrich einiges zu bieten – auch in Sachen Immobilien und Architektur. Hier einige Tipps abseits der Messepfade:
Allein schon die prunkvollen Bauten in Cannes sind einen ausgedehnten Spaziergang wert, von der Altstadt La Suquet aus ist man schnell auf einer Anhöhe, die einen tollen Blick auf die Bucht von Cannes mit ihren Jachten und exklusiven Villen bietet.
Eben diese Aussicht schätzen heutzutage potenzielle Käufer von Luxusanwesen, wie etwa in der Residenz „Parc Eugenie“: Rund 450.000 Euro kostet hier eine 60 Quadratmeter große Wohnung, Privatgarage inklusive. In den luxuriösen Apartmenthäusern entlang der Croisette muss die betuchte Klientel bei den Kaufpreisen tiefer in die Tasche greifen: Quadratmeterpreise bis zu 25.000 Euro sind keine Seltenheit. Weitere begehrte Wohnlagen sind Palm Beach, La Californie und Super Cannes.
Wer etwas mehr Zeit eingeplant hat, kann einen Abstecher ins Dörfchen St. Paul de Vence machen. Etwas höher gelegen als Cannes, blickt man von dort auf die Küste, am besten vom Colombe d'Or aus, einem der exklusivsten Restaurants der Gegend. Bekannt wurde der Ort aber wegen der Kunst, nicht der Kulinarik: Hier lebten Picasso und Braque.
Mit einem anderen berühmten „Gast“ kann eine Immobilie auf der Insel Sainte-Marguerite aufwarten, mit der Fähre von Cannes aus in 15 Minuten erreichbar. Im Fort Royal, heute das „Musée de la Mer“, wurde einst der Mann mit der eisernen Maske gefangen gehalten.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.03.2012)