1. März
1. März: Migranten gehen in den ''Sprachstreik''
Migranten in Österreich haben zum "Transnationalen Migrantinnenstreik" aufgerufen. Man wollte auf "sprachliche Erniedrigung" aufmerksam machen.

Bereits zum zweiten mal haben Migranten in Österreich zum "Transnationalen Migrantinnenstreik" aufgerufen. Der Aktionstag am 1. März stand dieses Mal unter dem Motto "Sprachstreik".
Im Bild: Lisa Bolyos (rechts), antirassistische, feministische Aktivistin und Konzeptkünstlerin.
BILDER VON ARAM GHADIMI
Im Bild: Lisa Bolyos (rechts), antirassistische, feministische Aktivistin und Konzeptkünstlerin.
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©Aram Ghadimi

Man wollte auf "sprachliche Erniedrigung" der verschieden Muttersprachen und "Deutschzwang" aufmerksam machen.
Im Bild: Ein Aktivist erklärt was es bedeutet als asylsuchende Person in Europa zu leben
Im Bild: Ein Aktivist erklärt was es bedeutet als asylsuchende Person in Europa zu leben
©Aram Ghadimi

„Hayir, Jo, Lo, Ne, Njet, No, Non, Nu!“ – mit einem „Nein“ in verschiedenen Sprachen wurde zu Kundgebungen aufgerufen

Literaturpreisträgerin Grace Latigo brachte die Anliegen der Aktivisten auf den Punkt: Sie sprach sich gegen Rassismus, Faschismus, Sexismus und für gleiche Rechte für alle aus.
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Streik bedeutet bei dieser Aktion nicht Arbeitsniederlegung, vielmehr gehe es, so die Initiatoren, um eine Bestreikung des „rassistischen Alltags“.
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Mit der Drohung, das Aufenthaltsrecht zu verlieren, würden Zuwanderer mit immer neuen Gesetzen und Verordnungen gezwungen, immer schneller ein vorgegebenes Niveau der deutschen Sprache vorzuweisen.
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In einzelnen Unternehmen oder in Schulen und Kindergärten werde indes verboten, mit Kunden oder außerhalb des Unterrichts andere Sprachen als Deutsch zu sprechen.
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Im Bild: Seher Çakır (links), Autorin, Lyrikerin türkischer Herkunft und Negar Laura Roubani (rechts), Austro-Iranerin, grüne Klubobfrau Stellvertreterin und Bezirksrätin.
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Das Problem aber, so heißt es im Aufruf zum Streik, sei nicht die Vielfalt an Sprachen, sondern der Versuch, durch die Sprache über Menschen zu regieren, ihnen ihre ursprüngliche Sprache abzuerkennen oder sie durch Ausdrücke wie „Scheinasylant“ oder zuletzt „Ankerkinder“ herabzuwürdigen.
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Der internationale Tag des Migrantenstreiks geht auf Proteste in den USA zurück. Am 1.März 2006 haben dort Millionen Menschen gegen verschärfte Einwanderungs- und Asylgesetze protestiert.
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In Wien gab es am 1. März – neben dem Aufruf zum Sprachstreik – über den Tag verteilt Kundgebungen zum Beispiel am Handelskai, am Stephansplatz oder am Viktor-Adler-Markt.
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Jugendzentren hielten Betriebsversammlungen ab, auch in Linz und Innsbruck waren Aktionen zum Thema geplant.
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