Die Aktion sei "auf freiwilliger Basis" verlaufen, es gebe keinen Durchsuchungsbeschluss, sagte ein Sprecher des Landeskriminalamtes. Es geht um den Verdacht der Vorteilsannahme.
Die Staatsanwaltschaft Hannover hat am Freitagabend das Haus des zurückgetretenen Bundespräsidenten Christian Wulff im niedersächsischen Großburgwedel durchsucht. Ein Staatsanwalt und fünf Beamte sollen an der Aktion beteiligte gewesen sein.
Das Landeskriminalamt wollte allerdings ausdrücklich nicht von einer Hausdurchsuchung sprechen. Die Aktion sei "auf freiwilliger Basis" verlaufen, es gebe keinen Durchsuchungsbeschluss. "Der Herr Bundespräsident a.D. ist kooperativ", sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Jürgen Lendeckel.
Die "Bild"-Zeitung berichtete, es seien Computermit Festplatten sichergestellt worden. Gegen Wulff wird wegen Verdachts auf Vorteilsannahme ermittelt.
Am Donnerstag hatte bereits bei David Groenwold eine ebenfalls vereinbarte Durchsuchung stattgefunden. Dabei sei umfangreiches Daten- und Aktenmaterial sichergestellt worden. Der Filmunternehmer soll Wulff während seiner Zeit als Ministerpräsident von Niedersachsen mehrere Urlaube auf Sylt bezahlt haben. Wulff will die Kosten dafür in bar erstattet haben.
Ehrensold ist rechtens
Das Bundespräsidialamt hatte bereits am Donnerstag der Auszahlung des Ehrensolds von 199.000 Euro pro Jahr an Wulff zugestimmt. Nun ließen auch die Haushaltsexperten des Bundestags das umstrittene Ruhegeld durchgehen, heiß es bei "Spiegel Online".
Der deutsche Ex-Bundespräsident erhält lebenslang 199.000 Euro pro Jahr. 84 Prozent der Deutschen finden laut einer Umfrage, dass er das Geld nicht annehmen sollte.
Die Linke kritisiert die Bewilligung des lebenslangen Ehrensoldes für Ex-Präsident Wullf als "gesetzeswidrig". SPD-Politiker Rossmann stellt das System infrage.
Juristen des Präsidialamtes haben den Fall Wulff geprüft und beschlossen, ihm die Auszahlung des Geldes zu gewähren. Diese Einkünfte Wulffs dürften sich auf knapp 200.000 Euro im Jahr belaufen.
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