Zuvor gab es widersprüchliche Angaben über Rotkreuz-Einsatz in Baba Amr. Der IKRK-Sprecher bestätigte die noch laufenden Verhandlungen.
Über einen möglichen Einsatz des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) in der syrischen Protesthochburg Homs hat es am Samstag Verwirrung gegeben. Nachdem ein IKRK-Vertreter am Morgen gesagt hatte, Helfer seien seit Freitagmorgen in dem umkämpften Viertel Baba Amr, dementierte dies IKRK-Sprecher Saleh Dabbakeh später. Noch werde mit den syrischen Behörden über den Zugang zu dem Viertel verhandelt, das am Donnerstag von Truppen des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad eingenommen worden war.
Nach Angaben von Dabbakeh befanden sich weder IKRK-Vertreter noch Angehörige des Roten Halbmonds in Baba Amr. Es gebe keine Genehmigung der syrischen Behörden. Ein IKRK-Vertreter in der Hauptstadt Damaskus hatte der Nachrichtenagentur AFP zuvor gesagt, IKRK-Mitarbeiter hätten sich Kranken- und Wohnhäuser angesehen und sich ein Bild der Lage gemacht. Hilfslieferungen ließen die syrischen Behörden demnach aber weiterhin nicht nach Baba Amr durch. Es werde noch darüber verhandelt, wie diese an die Bevölkerung verteilt werden sollten. IKRK-Sprecher Dabbakeh betonte jedoch, sein Kollege sei "nicht berechtigt, im Namen des IKRK zu sprechen".
Hilfslieferungen noch nicht eingelangt
Das IKRK hatte am Freitag mitgeteilt, dass die Hilfslieferungen zwar in Homs seien, Baba Amr aber noch nicht erreicht hätten. Die im Westen Syriens gelegene Stadt und besonders der Stadtteil Baba Amr stehen seit Anfang Februar unter Dauerbeschuss der syrischen Armee. Die seit Freitag in anderen Teilen von Homs blockierten IKRK-Lastwagen enthalten Nahrungsmittel, Medikamente, Decken und Babynahrung.
(APA/Ag.)