Ein Neurologe und ein Orthopäde haben die ukrainische Ex-Regierungschefin im Gefängnis untersucht. Der Generalstaatsanwalt soll eine Behandlung außerhalb der Haftanstalt in Aussicht stellen.
Die im Gefängnis erkrankte ukrainische Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko benötigt nach Angaben deutscher Ärzte dringend eine Behandlung möglichst außerhalb des Gefängnisses. Erforderlich sei eine vielschichtige Therapie für die 51-Jährige, teilte die Charite in Berlin am Donnerstag mit. In einer Haftanstalt könnten die internationalen Standards einer solchen Behandlung nicht erfüllt werden.
Die Ärzte boten den ukrainischen Behörden bei der Behandlung der Oppositionsführerin Hilfe an. Die Diagnose sei vertraulich, hieß es. Der Generalstaatsanwalt habe am Mittwoch bei dem Treffen mit den deutschen Ärzten eine Behandlung Timoschenkos außerhalb der Haftanstalt Charkiw in Aussicht gestellt.
Drei Wochen nach der Untersuchung hatten die Mediziner, ein Neurologe und ein Orthopäde, in dieser Woche den ukrainischen Behörden den Befund übermittelt. Timoschenko klagt seit Monaten über starke Rückenschmerzen. Nach Angaben ihrer Tochter Jewgenija leidet sie an einem Bandscheibenvorfall. Nach bisheriger Einschätzung der Justiz der Ex-Sowjetrepublik muss die Erzfeindin des ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch nicht außerhalb der Haftanstalt von Charkow behandelt werden.
Die Anführerin der prowestlichen Orangen Revolution von 2004 war im Oktober 2011 wegen Amtsmissbrauchs zu sieben Jahren Haft verurteilt worden.
(Ag.)