Business Talk: AUA-Vorstand Burger neuer Chef der Österreich Werbung?

Für den prestigeträchtigen Job der Vermarktung des Tourismus gibt es prominente Bewerber: Auch Mares Rossmann soll dabei sein.

WIEN. Am Donnerstag endete die Bewerbungsfrist für den begehrten Posten des Chefs der Österreich Werbung (ÖW). Im Wirtschaftsministerium sind eine Reihe von Bewerbungen eingetrudelt. Dem Vernehmen nach befinden sich namhafte Kandidaten darunter. So soll sich etwa der Marketing-Vorstand der AUA, Josef Burger, beworben haben. Burger selber war am Donnerstag für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Er befinde sich bis Montag auf Urlaub, heißt es in seinem Büro. Burgers überraschender Absprung-Versuch kommt übrigens nur dreieinhalb Monate, nachdem Alfred Ötsch zum AUA-Vorstandschef bestellt worden ist.

Burgers Kandidatur macht das Rennen spannend. Denn bisher galt Petra Stolba, Geschäftsführerin der Sparte Tourismus in der Wirtschaftskammer, als klare Favoritin. Stolba hatte alle Trümpfe in der Hand. Bevor sie in die Wirtschaftskammer wechselte, arbeitete sie im Wirtschaftsministerium als Tourismusexpertin. Und immerhin wird die ÖW von Kammer und Ministerium finanziert. Sie gehört zu 75 Prozent dem Bund und zu 25 Prozent der Kammer. Wer zahlt, schafft bekanntlich an.

Andererseits meinen Beobachter, dass sich Burger wohl kaum die Blöße geben würde, sich zu bewerben, ohne sich seines Sieges sicher zu sein. Burgers kolportierte Bewerbung sorgt also für einige Verunsicherung. Trotzdem bleibt für die meisten Experten nach wie vor Petra Stolba die erste Wahl.

Die 41-Jährige hat nämlich auch in der Österreich Werbung selber einen gewichtigen Fürsprecher. Der scheidende ÖW-Chef, Arthur Oberascher, soll sich für sie stark machen. Oberascher wird ab November die Hotelgruppe Arcotel leiten. Die Entscheidung über seine Nachfolge wird nach den Hearings am 12. und 13. September erwartet.

Insgesamt soll es knapp ein Dutzend Bewerber geben. Darunter soll sich auch die frühere FPÖ-Tourismus-Staatssekretärin Mares Rossmann befinden. Sie saß zuletzt als Bildungssprecherin des BZÖ im Nationalrat.

Als weitere Kandidatin wird die Kommunikations-Chefin der Wirtschaftskammer, Ingrid Krenn, gehandelt. Krenn hat einige Jahre in der Österreich Werbung gearbeitet. Zuvor war sie im Wirtschaftsministerium tätig. Dort hat sie auch ihren Ehemann kennen gelernt: den früheren Wirtschaftsminister Johannes Ditz.

Fragt man in der heimischen Tourismusbranche nach einem "Idealkandidaten" für den Posten des ÖW-Chefs, dann fällt sehr oft der Name Josef Margreiter. Es ist jedoch höchst fraglich, ob sich der erfolgreiche Chef der Tirol-Werbung für den Job in der Bundeshauptstadt beworben hat.

Margreiter besitzt nämlich kein Hochschulstudium. Doch in der Ausschreibung ist vage von einer "abgeschlossenen Hochschulausbildung" die Rede, was einiges an Interpretationsspielraum offen lässt. Denn eine Hochschulausbildung muss nicht unbedingt ein abgeschlossenes Studium sein. Doch Margreiter fehle vor allem die Unterstützung von Wirtschaftsminister Martin Bartenstein. Ein wohl schwerwiegenderes Manko als ein fehlender Titel.

Zu guter Letzt wird auch kolportiert, dass sich zwei Außenhandelsdelegierte der Wirtschaftskammer eine Rückkehr nach Wien ausmalen. Sowohl Peter Hasslacher, er ist in Zagreb, als auch Karl Hartlieb, er weilt derzeit in Teheran, rittern um den Chefsessel in der Österreich Werbung. Freilich werden ihre Chancen als verschwindend gering eingeschätzt.

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