Zahlreiche Menschen gedachten in Belgien und der Schweiz der Toten des Busunglücks. Sechs der Verletzten Kinder konnten bereits nach Belgien reisen.
2500 Menschen gedachten am Donnerstagabend in dem belgischen Ort Lommel bei einer Gedenkmesse der Toten des schweren Busunglücks in der Schweiz. 15 Kinder und zwei Begleiter, die am Dienstagabend in einem Autobahntunnel tödlich verunglückten, kamen aus der örtlichen Schule "'t Stekske". Nach der Messe zündeten Menschen Kerzen vor der Schule an. An diesem Freitag soll um 11 Uhr in ganz Belgien der Opfer gedacht werden. Auch in den Niederlanden wird getrauert. Sechs der getöteten Schüler waren Holländer.
In Siders, dem Unglücksort in der Schweiz, fand in der Kirche Heiligkreuz ein ökumenischer Gedenkgottesdienst für die Opfer statt. Am Gottesdienst nahmen auch Vertreter der Walliser Regierung und die Botschafter Belgiens und der Niederlande teil. Während des Gottesdienstes trugen 22 Kinder und sechs Erwachsene 28 Kerzen in die Kirche - eine Kerze für jedes Todesopfer. Der Andrang zum Gottesdienst war groß.
Aus allen Teilen der Schweiz schickten Menschen Kondolenzbotschaften. Papst Benedikt XVI. betete für die Opfer und ihre Angehörigen. Er sei zugleich auch den Verletzten, ihren Familien sowie den Bergungsmannschaften in Gedanken sehr nahe, hieß es in einem Beileidstelegramm an den Erzbischof von Brüssel, Andre Leonard.
Insgesamt 28 Menschen waren am Dienstag gestorben, als ihr Reisebus auf der Autobahn 9 im Schweizer Kanton Wallis frontal gegen die Wand einer Nothaltebucht prallte. Viele Angehörige suchten am Donnerstag den Unglückstunnel auf. Die Eltern, die ihre in der Kapelle des Zentralfriedhofs von Sitten (französisch: Sion) aufgebahrten Kinder identifizieren mussten, wurden unter Polizeischutz auch zum Tunnel nahe des Ferienortes Siders gefahren.
Währenddessen kämpften noch immer drei Kinder um ihr Leben. Sechs verletzte Kinder reisten bereits von der Schweiz nach Belgien. Vier der 24 verletzten Kinder seien vorerst nicht transportfähig, sagte Belgiens Regierungschef Elio Di Rupo. Sie lagen schwer verletzt in Kliniken, drei in Lebensgefahr in der Uni-Klinik von Lausanne, das vierte im Berner Inselspital.
(Ag.)