Gerichtsjahr: Karl offen für Kreditmodell

Beatrix Karl: Justizministerin
Beatrix Karl: Justizministerindapd (Hans Punz)
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Die Justizministerin ist unzufrieden mit der Verkürzung der Gerichtspraxis auf fünf Monate. Sie wartet auf Vorschläge der Rechtsanwälte. Diese könnten ihren finanziellen Beitrag leisten.

Mit dem Sparpaket 2011 wurde das Gerichtsjahr von neun auf fünf Monate gekürzt. VP-Justizministerin Beatrix Karl hat sich darüber am Dienstag vor dem Ministerrat nicht glücklich gezeigt. Es handle sich aber um eine budgetäre Frage. Modellen, wie es der Präsident des Österreichischen Rechtsanwaltskammertages (ÖRAK), Rupert Wolff, angeregt hatte, stehe sie offen gegenüber. Wolff, hatte im „Presse“-Rechtspanorama (Montag-Ausgabe) ein neues Modell vorgeschlagen: So könnten der Staat oder auch die Anwaltskammer Jungjuristen die Ausbildungskosten über den fünften Monat hinweg bezahlen. Die Summe sollen die Juristen dann zurückzahlen, wenn sie später im Anwaltsberuf gut verdienen.

Von Wiener Anwälten kam zu diesem Modell bereits Kritik. Sie distanzieren sich von ihrer Bundesvertretung. Karl wartet auf eine interne Einigung und auf einen konkreten Vorschlag. Sie sei aber offen für das vorgeschlagene Finanzierungsmodell. Nur ein Bruchteil der Gerichtspraktikanten, die von der Republik bezahlt werden, sei später in der Justiz tätig. Da wäre es fair, wenn auch die Rechtsanwälte einen Beitrag leisteten.

(APA)

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