Die Bundesrepublik wird Israel ein sechstes U-Boot liefern - und ein Drittel der Kosten übernehmen. Das Boot soll mit atomwaffenfähigen Mittelstreckenraketen ausgerüstet sein.
Der deutsche Verteidigungsminister Thomas de Maizière und sein israelischer Amtskollege Ehud Barak werden am Mittwoch einen Vertrag unterzeichnen. Dieser legt fest, dass die Bundesrepublik ein sechstes U-Boot an Israel liefern wird. Zudem soll sie ein Drittel der Kosten übernehmen - konkret 135 Millionen Euro. "Wir stehen dazu, und halten das für richtig", kommentierte der de Maizière.
Der Deal ist aber nicht der erste seiner Art: Die israelische Marine hat bereits drei deutsche "Super-U-Boote" erhalten, die von Deutschland mitfinanziert wurden. Die Arbeiten am vierten und fünften Boot sind beinahe fertig. Die Howaldtswerke-Deutsche Werft hatte eines davon bereits im Februar zu Wasser gelassen. Es ist 68 Meter lang und damit das größte U-Boot, das nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland gebaut wurde.
Angeblich soll es sich um das erste U-Boot aus der zweiten Generation der Dolphin-Klasse 212 A handeln. Darunter versteht man U-Boote, die über ein kombiniertes Antriebssystem aus Dieselmotor und Elektromotor verfügen. Weiters soll es über Raketenschächte für Atomwaffen verfügen. Das Pikante dabei: Bisher hat Israel nie offiziell zugegeben, über eigene Kernwaffen zu verfügen.
Drei Jahre Verhandlungen
Die Verhandlungen über das sechste U-Boot dauerten drei Jahre lang, berichtete "tagesschau.de" am Dienstag. Mit ein Grund für die lange Zeit war, dass Deutschland seine Lieferung an folgende Bedingung geknüpft hat: Israel müsse die eingefrorene Steuergelder wieder an die Palästinensische Autonomiebehörde auszahlen. Israel hatte sich im Herbst 2011 jedoch geweigert, als Palästina als eigenständiges Mitglied in die Weltkulturorganisation Unesco aufgenommen worden war.
(Ag./Red.)
