Brustkrebs-Therapie: "Wir sind nicht gut genug"

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Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. In Österreich gibt es pro Jahr rund 5000 Neuerkrankungen. Zwischen 70 und 80 Prozent der Patientinnen können geheilt werden.

"Die Sterblichkeit sinkt. Wir sind aber noch nicht gut genug." So fasste die deutsche Expertin Nadia Harbeck (Universität München) am Mittwoch die gegenwärtige Situation bei Mammakarzinom-Erkrankungen zusammen. Früherkennungsprogramme haben einen deutlichen Effekt auf die Brustkrebs-Mortalität - er ist laut niederländischen Daten größer als jener modernerer Therapien.

"Brustkrebs ist eine sehr häufige Erkrankung. Er ist die häufigste Krebserkrankung der Frauen. Er ist heilbar. Wir können 70 bis 80 Prozent der Patientinnen heilen." In Österreich gibt es pro Jahr rund 5000 Neuerkrankungen bei rund 1500 Todesopfern. "Wir haben europaweite Unterschiede, was die Ressourcen angeht", sagte die Spezialistin.

Leben retten, Leben verlängern

Die neuesten Entwicklungen, so Nadia Harbeck: "Beim frühen Brustkrebs sinkt die Sterblichkeit. Wir müssen versuchen, Übertherapien eher zurückzunehmen. (...) Bei fortgeschrittener Erkrankung können wir das Leben verlängern. Aber wir müssen diskutieren, wie wir den Fortschritt finanzieren. Wir wollen, dass der Fortschritt bei den Frauen ankommt."

Screening-Programm für Österreich

Bei allen Entwicklungen neuer Therapien, die zu einem guten Teil auch mit hohen Kosten für die Versorgung von Frauen mit fortgeschrittener metastasierter Brustkrebserkrankung bei wesentlich verlängerter Überlebenszeit verbunden sind, haben Früherkennungsprogramme den größten Effekt auf die Reduktion der Sterblichkeit der Patientinnen. Als eines der letzten Länder Europas wird Österreich im kommenden Jahr ein solches strukturiertes Programm mit regelmäßiger Einladung der Frauen zwischen 45 und 70 Jahren zur Mammografie etc. realisieren. Internationale Daten sprechen eindeutig für solche Projekte. >> Mehr dazu.

(APA)

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