Innsbruck: Wo wohnt VP-Kandidat?

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VP-Spitzenkandidat Christoph Platzgummer soll in Innsbruck gemeldet sein, dort aber nicht wohnen. Mit einem Hauptwohnsitz in Mils könnte er laut Wahlrecht in Innsbruck nicht als Bürgermeister kandidieren.

Innsbruck/Wien/Kb. Nachdem bereits dem früheren Tiroler Finanzlandesrat Christian Switak (VP) sein (auffallend günstiges) Penthouse zum Verhängnis wurde, sieht sich jetzt auch der Bürgermeisterkandidat der Innsbrucker VP, Christoph Platzgummer, mit Kritik bezüglich seines Wohnsitzes konfrontiert. Platzgummer hat seinen Hauptwohnsitz in Innsbruck, soll aber hauptsächlich in einem Haus in Mils wohnen.

Laut Meldegesetz muss der Hauptwohnsitz an den Ort verlegt werden, der als „Mittelpunkt der Lebensbeziehungen“ gilt. Mit einem Hauptwohnsitz in Mils könnte er laut Wahlrecht in Innsbruck nicht als Bürgermeister (Gemeinderatswahlen am 15. April) kandidieren. Für Platzgummer nur ein Sturm im Wasserglas. „Mein Lebensmittelpunkt ist in Innsbruck. Ich arbeite hier und bin in zahlreichen Vereinen aktiv tätig.“ Auch wenn er auf das Jahr gesehen mehrheitlich in Mils übernachtet habe, „verbringe ich dennoch die meiste Zeit in Innsbruck“, so der VP-Spitzenkandidat.

Dass seine Frau mehrere Jahre lang ihren Hauptwohnsitz in Mils hatte und diesen erst vor wenigen Tagen nach Innsbruck verlegt hat, sei für Platzgummer nichts, „wofür ich mich rechtfertigen muss“.

Auch Markus Troger vom Innsbrucker Meldeamt kennt die Vorwürfe. „Platzgummer hat offensichtlich ein breites soziales Netz in der Landeshauptstadt – auch, wenn er dort nicht ständig übernachtet. Wir sehen keinen Grund, an seinen Angaben zu zweifeln.“ Ähnlich sieht das der Milser Bürgermeister Peter Hanser: „Ich wurde per E-Mail aufgefordert, der Angelegenheit nachzugehen. Bin aber nicht verpflichtet dazu und habe es auch nicht getan.“ Nicht kommentieren wollte die Vorwürfe die Innsbrucker Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (Liste „Für Innsbruck“).

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.03.2012)

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