EU will Assad-Gattin Shopping-Reisen verbieten

Archiv: Asma al-Assad mit ihrem Gatten im Juli 2008.
Archiv: Asma al-Assad mit ihrem Gatten im Juli 2008.(c) REUTERS (Yves Herman)
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Die EU will die Sanktionen gegen Syrien verschärfen: Asma al-Assad sollen Reisen und Einkaufstouren in die Europäische Union untersagt werden.

Die EU will die Sanktionen gegen Syrien verschärfen und nimmt dabei die Frau von Staatschef Bashar al-Assad ins Visier. Asma al-Assad sollen Reisen und Einkaufstouren in die Europäische Union untersagt werden, erklärten Diplomaten am Mittwoch. Die Sanktionen sollen am Freitag verabschiedet werden.

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Die in Großbritannien geborene frühere Investment-Bankerin hatte lange das Image einer westlich inspirierten Präsidenten-Gattin kultiviert. Doch für viele Syrer hat sie sich zu einer Hassfigur entwickelt. Obwohl ihr Mann seine Soldaten seit rund einem Jahr mit aller Härte gegen einen Volksaufstand vorgehen lässt, hält sie ihm die Treue. Der britische "Guardian" veröffentlichte kürzlich einen mutmaßlichen E-Mailverkehr zwischen Bashar und Asma. Danach kauften sie Popmusik und Luxusgüter ein, während Syrien immer mehr in einen Bürgerkrieg abgleitet.

Sicherheitsrat einigt sich auf Erklärung

Die EU hat bereits eine Reihe von Sanktionen gegen die Regierung in Damaskus verabschiedet, darunter eine Blockade der Öl-Ausfuhren. Am Mittwoch musste Syrien einen schweren diplomatischen Rückschlag hinnehmen: Erstmals sandte die internationale Gemeinschaft ein geschlossenes Signal zum Ende der Gewalt.

Im UN-Sicherheitsrat einigten sich die westlichen Mitglieder am Mittwoch mit Russland und China auf eine gemeinsame Erklärung. Darin werden dem arabischen Land "weitere Schritte" angedroht, sollte es den Friedensplan des Sondergesandten Kofi Annan nicht einhalten. Die Gewalt hielt auch am Mittwoch an: Menschenrechtlern zufolge kamen 21 Zivilisten ums Leben.

Am Donnerstag äußerte sich UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon zu der Erklärung. Er sprach von einem "Wendepunkt" in den Bemühungen für eine Beilegung des Konflikts. Da die Lage vor Ort sich immer weiter verschlechtere, sei eine Lösung "dringender denn je", so Ban. "Ich hoffe, dieses starke und gemeinsame Vorgehen des Rates wird ein Wendepunkt in der Antwort der internationalen Gemeinschaft auf diese Krise markieren."

Panzer beschossen Wohngegend

Syrische Panzer haben nach Oppositionsangaben am Donnerstag ein großes Wohnviertel in der Rebellen-Hochburg Hama beschossen. Dabei seien in dem Bezirk im Nordosten der Stadt Menschen verletzt und Häuser zerstört worden, hieß es aus Kreisen der Aufständischen. Eine Opferzahl ist nicht bekannt. In den vergangenen zwei Tagen seien durch Armeebeschuss auf Hama und Umgebung aber mindestens 13 Menschen getötet worden.

(Ag./Red.)

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