Durch schwache Ernten sei die humanitäre Situation in Westafrika schon jetzt dramatisch. 12 Prozent der Kinder in Mali seien unterernährt. Nachbarländer wären mit einer Flüchtlingswelle überfordert.
Schon jetzt sei die humanitäre Situation in Westafrika sehr ernst, berichten Hilfsorganisationen. Der Putsch in Mali könnte die humanitäre Situation in der Region dramatisch verschlechtern. Während der Wachstumsphase der angebauten Pflanzen seien in diesem Jahr Regenfälle weitgehend ausgeblieben. Pflanzenkrankheiten haben den Ernteerträgen zusätzlich geschadet. In direkter Folge stiegen die Getreidepreise um 20 bis 100 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Bis zu 20 Millionen Menschen seien von der Nahrungsmittelknappheit bedroht, berichtet die NGO World Vision. Alleine im Niger fehlen demnach ausreichend Nahrungsmittel für über sechs Millionen Menschen. Durch den kriegerischen Konflikt mit den Tuareg im Nachbarland Mali seien bisher 30.000 Flüchtlinge ins Land gekommen, der Druck auf die Gemeinden vor Ort enorm gestiegen. Wegen dem Staatsstreich am Donnerstag in Mali fürchten Hilfsorganisationen nun eine weit größere Flüchtlingswelle in die benachbarten Länder.
Aber auch in Mali selbst drohe eine Hungersnot. Eine Untersuchung von World Vision weist 12 Prozent der Jugendlichen als akut unterernährt aus. 78 Prozent der Menschen in Mali sollen von der Dürre in diesem Jahr betroffen sein. In einer gemeinsamen Aussendung rufen mehrere vor Ort tätige NGOs zu internationaler Hilfe auf.
(Red.)