Der Verlust von Staatsgeld wird damit amtlich. Mit teilweisem Staatseinschuss wird Ende April das Kapital wieder aufgefüllt.
Ende April wird in zwei Problembanken der dort aufgelaufene Verlust mittels Kapitalschnitt beseitigt. In beiden Fällen ist damit Staatsgeld verloren. Nach der ÖVAG ist es jetzt bei der KA Finanz auch so weit.
Am 26. April wird - wie berichtet - bei der angeschlagenen Volksbanken AG (ÖVAG) das Kapital herabgesetzt, um dann mit teilweisem Staatseinschuss wieder aufgefüllt zu werden. Der Staat ist dann mit mehr als 40 Prozent ein paar Jahre lang Aktionär der ÖVAG. Hier wird das Grundkapital von 311,1 Millionen um 217,8 Millionen Euro auf 93,3 Millionen Euro herabgesetzt. Zu 70 Prozent werden auch alle anderen Kapitalinstrumente "geschnitten", darunter die Milliarde Staats-Partizipationskapital.
Zugleich wird das Kapital gegen voll einzuzahlende Bareinlagen wieder aufgefüllt, um 484 Millionen Euro auf dann 577,3 Millionen Euro.
ÖVAG mit Milliardenverlust
Mit der am Mittwoch im Amtsblatt pflichtveröffentlichten Tagesordnung zur Hauptversammlung der schon seit 2008 staatseigenen Kommunalkredit-Bad Bank KA Finanz am 25. April wurden auch die Pläne eines Kapitalschnitts bei der KA Finanz konkretisiert.
Dort wird das staatliche Grundkapital von 22,3 Millionen Euro auf Null herabgesetzt, wie bei der ÖVAG zur Deckung des ansonsten auszuweisenden Bilanzverlustes rückwirkend zum 31. Dezember 2011. Auch die von den Altaktionären eingeschossenen Partizipationsscheine (434 Mio. Euro) in der KA Finanz werden auf Null herabgesetzt.
Die ÖVAG machte 2011 nach riesigen Abschreibungen auf Osttöchter, Beteiligungen und Staatspapiere (Griechenland) mehr als 1,3 Milliarden Euro Verlust.
Die Kommunalkredit Bad Bank ist in Österreich größte Gläubigerin von Griechenland, durch die dortige Umschuldung hat sie umfassende Abschreibungen auf diese Titel zu tätigen.
(APA)