Der Anwalt des US-Soldaten ist überzeugt davon, dass die Psychiater dem Attentäter eine posttraumatische Stressbelastung attestieren würden. Der Prozess werde "eine sehr komplizierte Geschichte werden".
Der Anwalt des US-Soldaten, der bei einem Massaker in Afghanistan 17 Zivilisten getötet haben soll, will in seinem Plädoyer auf die posttraumatische Stressbelastung seines Mandanten verweisen. Psychiater würden zu dem Schluss kommen, dass er unter dem posttraumatischen Stresssyndrom leide, sagte John Henry Browne am Mittwoch im US-Fernsehsender CNN. Er kenne sich mit dem Phänomen gut aus "und ich bin überzeugt davon, dass dies festgestellt wird".
Der Anwalt durfte den Soldaten elf Stunden lang im Militärgefängnis Fort Leavenworth im US-Staat Kansas besuchen. Er verwies darauf, dass in dem Verfahren konkrete Beweise gegen seinen Mandanten fehlten. "Das wird eine sehr komplizierte Geschichte für die Anklage werden", sagte der Anwalt.
Der Unteroffizier soll in der Nacht vom 11. März seinen Stützpunkt in der südlichen Provinz Kandahar verlassen haben und in zwei Dörfern insgesamt 17 Afghanen erschossen haben, die meisten von ihnen Frauen und Kinder. Anschließend soll er versucht haben, die Leichen seiner Opfer zu verbrennen, bevor er in seine Basis zurückkehrte, wo er festgenommen wurde. Trotz Protesten der afghanischen Behörden und der Angehörigen der Opfer soll dem Soldaten offenbar in den USA der Prozess gemacht werden.
(Ag./Red.)