200 Milliarden Euro sollen steuerschonend in der Schweiz geparkt sein. Diese sollen nun nachträglich versteuert werden. Die österreichische Regierung machte die Rechnung allerdings ohne den Wirt.
Wien/Red. Wenn sich die Schweiz und Deutschland streiten, freut sich Österreich ganz und gar nicht. Denn auch die heimische Finanz schielt nach dem Geld österreichischer Steuerflüchtlinge in der Schweiz. 200 Milliarden Euro sollen steuerschonend in der Schweiz geparkt sein. Diese sollen nun nachträglich versteuert werden. Im Finanzministerium rechnet man mit einer Milliarde Euro.
Das Geld ist bereits fix im Budget 2013 eingeplant, obwohl es noch kein Steuerabkommen mit der Schweiz gibt. Noch am Sonntag gab sich Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) im Gespräch mit der „Presse“ zuversichtlich: „Wir verhandeln jetzt mit der Schweiz, und das wird bilateral zu einem sehr guten Ergebnis kommen.“
Die Schweizer Steuerbehörden betonten hingegen in der Vergangenheit, dass sie mit Österreich erst dann konkrete Gespräche führen wollen, wenn das Abkommen mit Deutschland unter Dach und Fach ist. Das scheint nun wieder in weite Ferne gerückt.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.04.2012)