Am 16. April beginnt der Prozess gegen den norwegischen Attentäter. Er versucht ein Gutachten zu widerlegen, das ihm Schizophrenie bescheinigt.
Der norwegische Attentäter Anders Behring Breivik wehrt sich gegen die Aussicht, in einer psychiatrischen Anstalt untergebracht zu werden. In einem Brief, den die Zeitung "Verdens Gang" am Mittwoch in Teilen veröffentlichte, schrieb der 33-jährige Rechtsextremist, "einen politischen Aktivisten" in eine psychiatrische Anstalt zu schicken, sei "sadistischer und grausamer als ihn zu töten".
In dem 38 Seiten langen Schreiben versucht Behring Breivik, Punkt für Punkt das Gutachten zweier Psychiater zu widerlegen, die ihm im vergangenen Jahr "paranoide Schizophrenie" bescheinigt hatten. Sollte das Gericht dem folgen, würde der Angeklagte als unzurechnungsfähig gelten. Behring Breivik würde dann wahrscheinlich nicht ins Gefängnis kommen, sondern zur Behandlung in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen.
Der Prozess gegen Behring Breivik beginnt am 16. April. Der Angeklagte hatte am 22. Juli im Regierungsviertel von Oslo mit einer Autobombe acht Menschen getötet. Anschließend erschoss er in einem Sommerlager der regierenden Arbeiterpartei auf der Insel Utöya 69 Teilnehmer, hauptsächlich Teenager. Die Anklagepunkte, "Terrorakte" verübt und vorsätzlich getötet zu haben, könnten auf eine Verurteilung zu 21 Jahren Gefängnis hinauslaufen - die Höchststrafe in Norwegen.
(Ag.)