"Der Weltmarkt richtet sich nicht danach, ob in Hamburg oder Berlin die Schulferien anfangen", sagt eine Sprecherin des Ölkonzerns ExxonMobil.
Der Ölkonzern ExxonMobil Europe hat den Verdacht des deutschen Kartellamtes zurückgewiesen, er behindere durch seine Preispolitik die freien Tankstellen in Deutschland. Der Vorwurf sei überraschend, sagte eine Sprecherin am Mittwoch. "Einerseits wird uns vorgeworfen, wir verkaufen zu teuer und zocken ab, andererseits heißt es nun, wir verkaufen zu billig."
Das Kartellamt hatte am Vortag Verfahren gegen die fünf großen Mineralölunternehmen eingeleitet. Nach Angaben des Amtes liegen eine Reihe von Beschwerden von freien Tankstellen vor, dass ihnen Kraftstoffe zu Preisen verkauft worden seien, die über den Preisen gelegen hätten, die die großen Fünf von ihren eigenen Tankstellenkunden gefordert hätten.
"Das ist ein Ammenmärchen"
Zudem sollen die Konzerne in anderen Fällen an verschiedenen Tankstellen Benzin und Diesel zu Preisen angeboten haben, die unterhalb des Einstandspreises gelegen hätten, teilte das Amt mit. ExxonMobil-Sprecherin Gabriele Radke sagte dazu: "Das ist verboten, und das tun wir auch nicht."
Zum Vorwurf von Verbraucherverbänden, die Benzinpreise würden bewusst vor Ostern angehoben, sagte sie: "Das ist ein Ammenmärchen." Die Preise an den Zapfsäulen seien von den Notierungen an der Börse in Rotterdam anhängig. "Der Weltmarkt richtet sich nicht danach, ob in Hamburg oder Berlin die Schulferien anfangen." Zurzeit seien die Preise für Mineralölprodukte in Rotterdam so hoch wie noch nie.
(APA)