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Ägypten: Bringt Pass der Mutter Islamisten zu Fall?

Hazem Salah Abu Ismail
Hazem Salah Abu Ismail(c) EPA (Khaled Elfiqi)
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Hazem Salah Abu Ismail ist salafistischer Präsidentschaftskandidat. Ein US-Pass seiner Mutter bringt ihn nun in Bedrängnis. In Umfragen liegt er auf dem aussichtsreichen zweiten Platz.

Ein Mitfavorit im Rennen um die ägyptische Präsidentschaft könnte noch vor dem Urnengang zu Fall gebracht werden. Hazem Salah Abu Ismail ist TV-Prediger und inoffizieller Kandidat der salafistischen Partei des Lichts. Sein Wahlkampf dreht sich um islamische Werte und die Einführung Scharia. Die Gesellschaft zu Zeiten des Propheten Mohammed gilt ihm als Vorbild für das heutige Ägypten. Im Straßenbild Kairos sind seine Wahlplakate allgegenwärtig. In neuesten Umfragen landet der 50-Jährige auf dem zweiten Platz. Der Einzug in die Stichwahl wäre ihm damit sicher. Der Pass seiner Mutter bringt den Islamisten nun aber in Bedrängnis, berichtet der "Spiegel Online".

Abu Ismails Mutter soll im Besitz der US-amerikanischen Staatsbürgerschaft gewesen sein. Zwar ist die schon verstorben, laut ägyptischem Recht mache der US-Pass einen Präsidenten Abu Ismail allerdings unmöglich. Artikel 26 der Verfassung sieht vor, dass der Präsident ein Ägypter sein muss. Er darf nie eine andere Staatsbürgerschaft besessen haben, und: Seine Eltern müssen ebenso Ägypter gewesen sein, die nie im Besitz einer anderen Staatsbürgerschaft waren.

Laut ägyptischen Sicherheitsbehörden sei Abu Ismails Mutter 2003 aber mit einem US-Pass am Flughafen Kairo eingereist, berichtet der "Spiegel Online". Der Muslimbruder bestreitet dies. Seine Mutter habe in den USA lediglich eine Greencard erhalten, weil seine Schwester seit 23 Jahren dort lebe.

Recherchen widerlegen Abu Ismail

Recherchen der Zeitung New York Times sollen die Behauptungen des Präsidentschaftskandidaten jedoch widerlegen. Aus Staatsakten und Wählerlisten gehe hervor, dass die Mutter vor ihrem Tod tatsächlich US-Staatsbürgerin geworden war. Abu Ismail tut die Dokumente als Fälschungen ab. Die Wahlkommission will in den nächsten Tagen entscheiden.

(APA)