Koran for free

Ostern ist vorbei und wir können uns wieder dem Islam zuwenden. Im Gegensatz zum Christen- und Judentum hatte dieser ja wenig zu feiern.

Ostern ist vorbei und wir können uns wieder dem Islam zuwenden. Im Gegensatz zum Christen- und Judentum hatte dieser ja wenig zu feiern. Aber das könnte sich ändern. In Deutschland will ein Kölner Geschäftsmann den Koran kostenlos an alle Haushalte verteilen lassen. Das sind 25 Millionen Stück Koran. Wie viele Suren das sind, wissen wir leider nicht – aber auch das kann sich nun rasch ändern. Auch wenn der Titel des Projekts – „Lies!“ – etwas missionarisch daherkommen mag, der uneigennützige Kölner Geschäftsmann mit palästinensischen Wurzeln meint es jedenfalls gut mit uns: „Meine lieben Geschwister: Wie können wir ruhig schlafen, wenn wir wissen, dass unsere Nachbarn, wenn sie sterben, für alle Ewigkeit in der Hölle schmoren werden“, fragt er seine muslimischen Glaubensbrüder in Deutschland. Das ist in der Tat ein Problem, das uns so nicht (mehr) bewusst war. Aber nichts, auch nicht das Paradies, ist gratis. Denn damit das „Koran for free“-System funktioniert, sind die Muslime zwischen Passau und Paderborn aufgerufen, ein Koran-Exemplar mit rotem Einband zu erwerben, um die kostenlose Weiterverteilung eines Korans mit blauem Einband zu ermöglichen. Einen Paten für Günter Grass gibt es angeblich schon. OLI


E-Mails an: oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.04.2012)

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