Mehrere Vertreter der ägyptischen Opposition wollen Ende April eine neue Partei präsentieren.
Der frühere Chef der Internationalen Atomenergiebehörde, Mohamed ElBaradei, will mit weiteren Vertretern der ägyptischen Opposition eine neue Partei gründen. Diese solle die "Kräfte der Revolte" repräsentieren, sagte einer der Mitgründer, Chadi Ghazali Harb von der Koalition der jungen Revolutionäre, am Montag. Weitere Gründungsmitglieder seien unter anderem der Schriftsteller Alaa al-Aswani, der Oppositionelle Georg Ishak sowie die beiden Mit-Initiatorinnen der Revolution in Ägypten vor einem Jahr, Gamila Ismail und Esraa Abdel Fattah.
Die "Partei der Revolution", wie ihr derzeitiger Arbeitstitel laute, werde Ende April der Öffentlichkeit vorgestellt, sagte Harb weiter. Nach Angaben der Pressedienstes von ElBaradei soll sich "jeder ägyptische Bürger in der neuen Partei wiedererkennen können". Der 69-jährige Friedensnobelpreisträger wollte sich eigentlich an der Präsidentschaftswahl im Mai beteiligen. Im Jänner jedoch verkündete er seinen Verzicht mit dem Argument, auch nach dem Sturz des langjährigen Präsidenten Hosni Mubarak im Februar 2011 seien die alten Kräfte weiter an der Macht.
Unterdessen bekräftigte der Chef des regierenden Militärrats, Hussein Tantawi, dass die Armee mit keinem eigenen Kandidaten an der Präsidentschaftswahl teilnehmen werde. Sie stehe zudem allen Kandidaten "neutral" gegenüber, versicherte Tantawi. Er nahm damit zu Vorwürfen Stellung, die Armee unterstütze die Kandidatur von Mubaraks langjährigen Geheimdienstchef und Vertrauten Omar Suleiman.
(Ag.)