In einer Bürgerversammlung will die Stadt die Bewohner nun über die „fahrradfreundliche Straße“ informieren. Zudem sollen Experten klären, welche Maßnahmen nötig sind, um die Sicherheit zu gewährleisten.
Wien/mpm. Für Maria Vassilakou gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht. Die schlechte: So schnell, wie die grüne Verkehrsstadträtin ihr Lieblingsprojekt – eine fahrradfreundliche Route von Ottakring bis in die Innenstadt – gern umgesetzt hätte, wird es wohl nicht gehen. Die gute Nachricht: Die Aufregung um jenen Teil der Route, der durch die Josefstadt führt (Pfeil-, Zelt- und Josefsgasse), hat sich nach einem Treffen zwischen Stadt- und Bezirkspolitikern (allerdings ohne Vassilakou) gelegt.
Für die Bezirksvorsteherin der Josefstadt, Veronika Mickel (ÖVP), die das grüne Prestigeprojekt wegen Sicherheitsbedenken bisher lautstark bekämpft hat, war es „ein guter Termin, der klargemacht hat, dass wir nicht am Ende des Prozesses stehen, sondern am Anfang“. Christoph Chorherr, grüner Planungssprecher, nennt es ein „entkrampfendes Gespräch“, bei dem beschlossen wurde, die Bewohner in einigen Wochen in einer Bürgerversammlung über die fahrradfreundliche Straße zu informieren und ihre Ängste anzuhören. Zudem sollen Experten klären, welche Maßnahmen nötig sind, um die Sicherheit in der Pfeilgasse für die beiden Volksschulen zu gewährleisten, etwa durch Schülerlotsen. Mickel fürchtet, dass Radfahrer zum Rasen animiert werden (die Querstraßen würden benachrangt) und Fußgänger gefährden.
Vom Plan, die fahrradfreundliche Straße demnächst zu eröffnen, ist die Stadt somit aber abgerückt. „Wenn es einige Monate länger dauert,“ sagt Chorherr, „dann dauert es eben einige Monate länger.“