Obama will Vorwürfe wegen Sexpartys "rigoros" prüfen

Barack Obama
(c) AP (Carolyn Kaster)
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Laut Medien sollen Sicherheitskräfte des Präsidenten in Kolumbien Prostituierte getroffen haben. Die Einheiten wurden mittlerweile ausgetauscht. Die Republikaner wollen die Angelegenheit für sich nutzen.

US-Präsident Barack Obama hat in der Affäre um elf Personenschützer des Secret Service in Kolumbien eine "gründliche und rigorose" Aufklärung angekündigt. Die Beamten waren vom Amerikagipfel in Cartagena de Indias wegen schweren Fehlverhaltens abgezogen worden. Sie sollen nach Medienberichten ein Trinkgelage veranstaltet und sich mit Prostituierten eingelassen haben. "Sollte sich herausstellen, dass sich die Anschuldigungen, die in der Presse erhoben wurden, bestätigen, dann bin ich natürlich verärgert", sagte Obama am Sonntag in Cartagena. Er reagierte damit erst 24 Stunden nach Bekanntwerden auf die Vorwürfe, die am Rande des Amerika-Gipfels von Journalisten erhoben wurden.

Die Männer und Frauen des Secret Service machten Tag für Tag einen außerordentlich guten Job. "Sie arbeiten hart unter sehr stressigen Bedingungen." Allerdings erwarte er von ihnen nichts anderes als von anderen Regierungsangestellten. "Wir repräsentieren die Vereinigten Staaten, und wenn wir in andere Länder reisen, dann erwarte ich von uns, dass wir die höchsten Standards einhalten...", betonte Obama. "Offensichtlich erfüllt das, was (in den Medien) berichtet wurde, diese Standards nicht."

Die Armee hat sich betroffen geäußert. "Wir sind beschämt", sagte Generalstabschef Martin Dempsey am Montag in Washington.

Für die Republikaner ist die Angelegenheit vor den kommenden Präsidentschaftswahlen ein gefundenes Fressen. Darrell Issa, der Vorsitzende des Kontrollausschusses im US-Repräsentantenhaus, ließ verlautbaren, weitreichend ermitteln zu wollen.

Militärangehörige missachten Ausgangssperre

Es wurden auch Untersuchungen gegen fünf Militärangehörige eingeleitet, weil sie eine Ausgangssperre missachtet und sich unangemessen verhalten haben sollen. Die ganze Einheit, die zum Schutz von Obama nach Cartagena de Indias geschickt worden war, wurde ebenso wie die Mitarbeiter des Geheimdienstes ausgewechselt. Der Sprecher des Weißen Hauses, Jay Carney, hatte am Samstag betont, die Sicherheit des Präsidenten sei in keinem Moment gefährdet gewesen. Die Vorfälle hätten sich bereits vor Obamas Ankunft in Kolumbien abgespielt.

Die US-Medien berichteten am Sonntag über Einzelheiten der Vorfälle unter Berufung auf den Vorsitzenden des Ausschusses für Heimatschutz im US-Repräsentantenhaus, Peter T. King. Demnach hatten Mitarbeiter des "Hotels Caribe" am Donnerstagfrüh nach 7.00 Uhr eine Frau im Zimmer eines Agenten entdeckt. Die Frau sei "ausgeflippt", als einer der Agenten sie nicht bezahlen wollte, berichtete der "Spiegel Online". Weil die Anwesenheit der Frau gegen die Vorschriften des Hotels verstoßen habe, hätten sie die Polizei informiert. Diese habe dann die US-Botschaft verständigt. Bestätigungen zu der angeblichen "Sex- und Saufparty" gibt es bisher nicht.

(Ag.)


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