ÖVP pocht auf "Volksabstimmungs-Automatik"

INTERVIEW: �VP-GENERALSEKRET�R HANNES RAUCH
INTERVIEW: �VP-GENERALSEKRET�R HANNES RAUCH(c) APA/HERBERT PFARRHOFER (Herbert Pfarrhofer)
  • Drucken

In der Debatte um eine Demokratiereform stellt die Volkspartei Forderungen: Wenn eine Bürgerinitiative von mehr als zehn Prozent der Wahlberechtigten unterstützt wird, soll automatisch eine Volksabstimmung folgen.

Im Zusammenhang mit einer Demokratiereform hat die ÖVP am Donnerstag auf die "Volksabstimmungs-Automatik" gepocht. Demnach soll eine Bürgerinitiative, die von mehr als zehn Prozent der Wahlberechtigten unterstützt wird, automatisch eine Volksabstimmung bewirken. "Die Automatik ist unsere Bedingung", hielt Generalsekretär Hannes Rauch fest.

Die Vorschläge von SP-Klubobmann Josef Cap gehen Rauch jedenfalls "nicht weit genug". Dieser trat zuletzt dafür ein, die Hürde für Volksabstimmungen zu senken: Es sollte nicht erst über ein beschlossenes Gesetz, sondern schon über einen Gesetzesentwurf abgestimmt werden können, "zu dem sich die Regierung noch keine Meinung gebildet hat". Und Volksabstimmungen sollten auch vom Parlament in Gang gesetzt werden können.

Rauch will "verkrustetes Denken ablegen"

"Unser Modell ist von unten nach oben", entscheidend sei, was die Bürger wollen, erklärte Rauch. "Die Zeit ist reif, alte Muster und verkrustetes Denken abzulegen." Cap hingegen würde "unehrlich" agieren, denn dieser würde nur ein "neues Mascherl an ein altes Konzept binden".

Gestern wurde VP-Klubobmann Karlheinz Kopf beauftragt, die VP-Vorschläge auf Klubebene zu diskutieren. Einen Zeithorizont für eine Einigung nannte Rauch nicht, stellte jedoch fest: "An uns liegt es nicht. Wir stehen parat."

(APA/Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Innenpolitik

ÖVP: Herrn Kopfs vielleicht letzte Chance

Der parteiintern umstrittene Klubchef Karlheinz Kopf soll die anderen Fraktionen im Parlament vom Demokratie- und Transparenzpaket der Volkspartei überzeugen. Das wird kein leichter Job.
Arbeitsklausur des OeVP-Regierungsteams
Politik

Spindelegger: "Fekter hat sich Lorbeeren verdient"

Der VP-Chef macht sich für das Demokratie-Paket stark und plädiert für ein Persönlichkeitswahlrecht auf Bundesebene. Die Finanzministerin werde er nicht austauschen, denn "ich setze meine Leute nicht auf's Spiel".
Josef Cap, SPÖ-Klubobmann
Politik

Demokratiereform: SPÖ will Volksabstimmungen erleichtern

SP-Klubobmann Cap will, dass Abstimmungen schon über einen Entwurf erfolgen, nicht erst über das Gesetz. Die politischen Hürden sollen gesenkt werden. Die Vorschläge der anderen Parteien sieht er skeptisch.
Spindelegger will mit Demokratie-Reform Ruf der Politik retten
Politik

Spindelegger will Demokratie-Paket der JVP aufgreifen

Der VP-Chef will mehrere Vorschläge der Parteijugend umsetzen: So soll die Zahl der Vorzugsstimmen mit der Mandatsvergabe gesetzlich gekoppelt werden.
Sebastian Kurz System kaputt
Innenpolitik

Sebastian Kurz: "Das System ist kaputt"

Was bringt das Demokratiepaket der Jungen ÖVP? JVP-Obmann und Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz erklärt, warum man sich vor einer Volksabstimmung über Integrationsthemen nicht fürchten sollte.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.