Tumpel-Gugerell wird nicht ÖVAG-Aufsichtsrätin

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Ex-EZB-Direktorin Tumpel-Gugerell unterliegt bis Juli der sogenannten "Cooling-off"-Frist und darf daher nicht in einen Bankenaufsichtsrat wechseln.

Zwei Tage vor der Hauptversammlung, in der der Bund rettend bei der Volksbanken AG (ÖVAG) einsteigen muss und dort die Aufsichtsräte auswechselt, wird eine spektakuläre Änderung bekannt. Nach APA-Informationen wird die ehemalige EZB-Direktorin Gertrude Tumpel-Gugerell nun doch nicht in den ÖVAG-Aufsichtsrat einziehen. Tumpel-Gugerell war als neue Bankpräsidentin vorgesehen gewesen. Dem steht nun ihr Ex-Arbeitgeber in Frankfurt entgegen.

Nach informierten Kreisen unterliegt Tumpel-Gugerell noch bis Juli der so genannten "Cooling-off"-Frist. EZB-Manager dürfen demnach innerhalb der von der Notenbank vorgesehenen Frist nicht in einen Bankaufsichtsrat wechseln. Eine Frage der Verkürzung dieser Frist wurde dem Vernehmen nach abschlägig beantwortet.

Führungsriege muss sofort ans Werk

Überlegungen, Tumpel-Gugerell einfach ein paar Monate später in den Aufsichtsrat der ÖVAG in Wien einziehen zu lassen, wurden offenkundig verworfen. In der künftig teilstaatlichen Bank - der Bund wird mit etwas über 43 Prozent beteiligt sein - muss die neu konstituierte Führungsriege praktisch sofort ans Werk. Einem neuen Aufsichtsrat soll ja in Kürze auch ein neuer Vorstand folgen.

Anstelle von Tumpel-Gugerell soll nun die Bankerin Susanne Althaler (derzeit Generali Bank) als Mitglied des neuen ÖVAG-Aufsichtsrat nachnominiert werden, heißt es. Die befassten Gremien sind in letzter Minute an den nötigen Formalitäten tätig. Als neuer Aufsichtsratspräsident der ÖVAG wird der Ex-Bank-Austrianer Franz Zwickl genannt. Zwickl sitzt derzeit noch unter anderem im Aufsichtsrat der Bank Austria-Mutter UniCredit.

(APA)

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