Bund steckt weitere 1,27 Milliarden Euro in KA Finanz

The logo of Kommunalkredit is pictured in front of its headquarters building in Vienna
The logo of Kommunalkredit is pictured in front of its headquarters building in Vienna(c) REUTERS (Heinz-peter Bader)
  • Drucken

Die Bad Bank der Kommunalkredit erhält erneut staatliche Zuschüsse. Sie wurden wegen der Abschreibung von Griechenland-Papieren notwendig.

Die KA Finanz, Bad Bank der staatlichen Kommunalkredit, erhält mit Hauptversammlungsbeschluss vom Donnerstag einen weiteren staatlichen Zuschuss zur Kapital- und Bilanzstützung. Es geht um 1,27 Milliarden Euro, davon knapp eine Milliarde in Cash und 250 Millionen Euro an neuer Bundesbürgschaft. Nötig wurde dies, weil die KA Finanz 1,034 Milliarden Euro an Griechenland-Papieren abzuschreiben hatte und entsprechend hohe Verluste abzudecken sind.

Die Kommunalkredit musste 2008 als erste österreichische Bank in der Krise notverstaatlicht werden. Danach wurde sie aufgeteilt, in die zur Abwicklung vorgesehene KA Finanz AG und in die Kommunalkredit Austria. Aus der KA Finanz ist mit den neuesten Beschlüssen auch der bisher noch minimal beteiligte Gemeindebund ausgeschieden.

Neue Haftung der Republik

Der Zuschuss setzt sich wie folgt zusammen: Das staatliche Grundkapital der KA Finanz von 22,3 Millionen Euro wurde ebenso wie das - primär von ÖVAG und Dexia gezeichnete - Partizipationskapital von 434 Millionen Euro auf Null herabgesetzt. Dieses Geld ist damit abgeschrieben. Das Grundkapital wurde vom Bund sogleich mit 389 Millionen Euro wieder aufgefüllt. Zudem gibt es einen schon Ende 2011 zugesagten Gesellschafterzuschuss von 609,6 Millionen Euro. Das sind die "Cash-Komponenten".

Außerdem gibt es eine neue Haftung der Republik von 250 Millionen Euro, davon ebenfalls 235 Millionen Euro ergebniswirksam. Das macht zusammen mehr als 1,23 Milliarden Euro. Mit der Abschreibung auf das bisherige Grundkapital werden es 1,27 Milliarden Euro.

Vor Einbuchung der neuerlichen Milliarden-Bundeshilfe lag der Verlust 2011 bei knapp 1,38 Milliarden Euro, das EGT war mit 1,1 Milliarden Euro negativ.

In der heutigen Hauptversammlung wurde die von den Abschreibungen auf Griechenland-Bonds und Credit Default Swaps schwer belastete Bilanz 2011 beschlossen.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Österreich

Staatsbank mit größtem Spanien-Risiko belastet

Die "Bad Bank" der Kommunalkredit ist am stärksten in Spanien und in Portugal investiert. Laut „Presse“-Informationen liegen die Risken der KA Finanz in Spanien und in Portugal bei in Summe 1,6 bis 1,7 Mrd. Euro.
THEMENBILD: VOLKSBANKEN AG
Österreich

Wifo: Staatsgeld für gerettete Banken "wohl verloren"

ÖVAG, Hypo Kärnten und Kommunalkredit seien für Käufer uninteressant und werden vom Markt verschwinden, sagt Wifo-Bankenexperte Franz Hahn.
Österreich

"Die Kommunalkredit hatte Elemente eines Hedgefonds"

Die Bad Bank der Kommunalkredit hat eine Risikomasse von 18,5 Milliarden Euro. Bankchef Steinbichler erklärt im Interview mit der "Presse", wie er damit umgeht. Er muss im Auftrag des Staates die Bank sanieren.
Symbolbild
Österreich

Neue Vorwürfe gegen KA Finanz

Die Erste Bank zog im Herbst 2011 die Notbremse und trennte sich von ihren Griechenland-Papieren. Viele fragen sich jetzt, warum die KA Finanz, die Bad Bank der Kommunalkredit, nicht genauso handelte.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.