Während London bereits die Notbremse zieht, halten viele Politiker im Superwahljahr 2012 unbeirrt an der Reichensteuer fest. Als Symbol für Wähler bleibt die Steuer weiterhin beliebt.
Wien/Auer. Während London bereits die Notbremse zieht, halten viele Politiker im Superwahljahr 2012 unbeirrt an der Reichensteuer fest. Allen voran der französische Präsidentschaftskandidat François Hollande. Macht der Sozialist gegen Nicolas Sarkozy tatsächlich das Rennen, hat er angekündigt, Jahreseinkommen ab einer Million Euro mit 75 Prozent zu besteuern.
In den USA kämpft Nochpräsident Barack Obama um die sogenannte „Buffett Rule“, benannt nach dem Starinvestor Warren Buffett, der zuletzt höhere Steuern für Besserverdiener gefordert hat. Mit diesem Vorstoß wollen die US-Demokraten durchsetzen, dass Amerikaner ab einem Einkommen von über einer Million Dollar im Jahr dreißig Prozent davon an den Fiskus abliefern müssen.
Auch der deutsche SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat die Reichensteuer als Wahlkampfschlager für sich entdeckt. Wird er gewählt, soll der Spitzensteuersatz auf 49 Prozent steigen. Betroffen wären Deutsche mit einem Jahreseinkommen über 100.000 Euro.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.04.2012)