Mölzer fühlt sich von US-Ökonom Stiglitz bestätigt

Andreas M�lzer, FP�, EU-Wahl 2009Foto: Clemens Fabry
Andreas M�lzer, FP�, EU-Wahl 2009Foto: Clemens Fabry(c) (Clemens Fabry)
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Verschiedene Reaktionen gab es auf Aussagen des Nobelpreisträgers.

Unterschiedliche Reaktionen gab es auf Aussagen von US-Nobelpreisträger Joseph E. Stiglitz, wonach sich Europa auf einen Selbstmord durch Austeritätspolitik zubewege.

Bestätigt fühlte sich durch Stiglitz der freiheitliche Europa-Parlamentarier Andreas Mölzer. "Wenn Stiglitz dem Euro in seiner derzeitigen Form keine Chance gibt und meint, dass die Währungsunion zerfallen und am Ende ein Kern-Euro mit ein paar Ländern rund um Deutschland übrig bleiben werde, dann ist dieser Aussage nichts mehr hinzuzufügen."

Wifo-Experte: "Intelligent sparen" möglich

"Die US-Ökonomen waren immer schon skeptisch gegenüber dem Euro-Projekt", sagte hingegen Wifo-Experte Fritz Breuss am Freitag im Ö1-"Mittagsjournal". "Und jetzt sagen sie natürlich, sie hätten immer schon recht gehabt." Nach Ansicht von Breuss kann man "intelligent sparen", nämlich bei jenen Sektoren "die nicht sehr wachstumsintensiv sind".

Ein Binnenmarkt ohne Währungsunion sei sinnlos, daher werde die Politik alles tun, um die Eurozone am Leben zu halten oder sogar noch zu erweitern. Wachstum sei zwar jetzt ein Problem, aber man könne Wachstum auch aus privatwirtschaftlichen Initiativen generieren. Der Staat habe dafür keine Mittel mehr. Die jetzigen Krisenländer seien schon früher wettbewerbsschwach gewesen, sagte Breuss. Erst der Schock der globalen Finanzkrise, ausgelöst durch die USA, hätte aber die "Spreu vom Weizen getrennt", und diese Länder hätten dadurch noch mehr Probleme bekommen.

IV: Trifft nicht auf Österreich zu

Stiglitz Aussagen träfen auf die österreichischen Verhältnisse gar nicht zu, erklärte Christoph Neumayer von der Industriellenvereinigung (IV). In der Bildung würden die Ausgaben nicht zurückgefahren, der soeben erfolgte Spatenstich für den Semmering-Tunnel zeige, dass in die Infrastruktur investiert werde und außerdem gebe es zusätzliche Maßnahmen für die Forschung. "Was in Österreich passiert, hat nichts mit Austerität zu tun." Neumayer erneuerte seinen Ruf nach Budgetkonsolidierung und Strukturreformen.

(APA)

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