Sie waren zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Unter ihnen ist auch Menschenrechtsaktivist al-Khawaya, er befindet sich um Hungerstreik.
In Bahrain wird ein umstrittener Prozess gegen 14 Oppositionelle neu aufgerollt. Unter ihnen ist auch der bekannte Menschenrechtsaktivist Abdulhadi al-Khawaya. Al-Khawaya war nach Protesten im Frühjahr 2011 von einem Sondergericht zu lebenslanger Haft verurteilt worden und befindet sich seit Anfang Februar in einem Hungerstreik. Erst am Wochenende war bekannt geworden, dass die Behörden möglicherweise versuchen, seinen Streik durch eine Zwangsernährung zu brechen.
Bei einer kurzen Anhörung am Montag habe Bahrains oberstes Berufungsgericht die Berufungsanträge von 14 Demokratieaktivisten angenommen und einen neuen Prozess vor einem zivilen Berufungsgericht angesetzt, sagte der Anwalt Al-Khawayas. Sie gehören zu insgesamt 21 Oppositionellen, die im vergangenen Jahr in erster Instanz wegen des Vorwurfs eines Umsturzversuchs zu Haftstrafen verurteilt worden waren. Ein Termin für den Berufungsprozess wurde nach Angaben des Anwalts, der auf eine Aufhebung des Urteils hofft, noch nicht festgelegt.
Obwohl die Bevölkerung Bahrains mehrheitlich schiitisch ist, wird der Inselstaat im Persischen Golf seit Jahrhunderten von einem sunnitischen Königshaus beherrscht. Die Schiiten klagen über Benachteiligungen im Alltag. Erste Proteste gegen die Herrscherfamilie und für die Errichtung einer konstitutionellen Monarchie gab es Mitte Februar 2011. Als sie einen Monat später mit Hilfe saudi-arabischer Truppen blutig niedergeschlagen wurden, sollen 30 Zivilisten und fünf Sicherheitskräfte getötet worden sein.
(Ag.)