Nigeria: Tote bei Anschlag auf Polizeikonvoi

Nigeria: Tote bei Anschlag auf Provinzministerium
Nigeria: Tote bei Anschlag auf Provinzministerium(c) REUTERS (Stringer)
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Die islamistische Sekte Boko Haram wird hinter dem Angriff vermutet. Mindestens elf Menschen wurden getötet.

Die Zahl der Toten nach einem Terroranschlag in der Nähe eines Provinzministeriums im Nordosten Nigerias am Montag ist auf elf gestiegen. Der Täter habe sein Motorrad in den Konvoi eines hochrangigen Polizeibeamten gesteuert, teilte die Polizei in Jalingo, der Hauptstadt des östlichen Bundesstaats Taraba, mit. Nach Angaben der Rettungskräfte war ein Polizist unter den Toten. An dem Fahrzeug des hochrangigen Polizeibeamten sei lediglich die Windschutzscheibe zersprungen.

Der Bombenanschlag nahe dem Finanzministerium in der Stadt Jalingo erfolgte nach Angaben der örtlichen Polizei gegen acht Uhr morgens, als die Mitarbeiter in ihre Büros strömten. Ein großer Teil des Gebäudes sei zerstört. Die Rettungskräfte waren noch am frühen Nachmittag im Einsatz.

Nigerias Präsident Goodluck Jonathan forderte die Bürger in dem bevölkerungsreichsten Staat Afrikas zur Einheit "bei der Verurteilung und Ablehnung der Terroristen" auf. Deren Ziel sei die "Destabilisierung der Nation". Der überwiegend von Christen bewohnte Bundesstaat im Nordosten Nigerias galt in dem krisengeschüttelten Land bisher als eine beispielhafte Region für das friedliche Zusammenleben von Christen und Muslimen.

Zu den Anschlägen von Sonntag und Montag bekannte sich zunächst niemand. Es wurde jedoch vermutet, dass die islamistische Sekte Boko Haram ("Westliche Erziehung ist Sünde") hinter den Angriffen steht. Die Terrororganisation ist seit 2011 für zahlreiche Anschläge auf internationale Institutionen, Behörden, Polizeistationen und Kirchen sowie Lokale, in denen Alkohol ausgeschenkt wird, verantwortlich. Dabei wurden insgesamt mehrere hundert Menschen getötet. Boko Haram führt einen "Heiligen Krieg" für die Errichtung eines islamischen Gottesstaates und die Einführung des islamischen Rechtssystems Scharia.

Am Sonntag waren bei einem Terroranschlag auf eine Universität in der nordnigerianischen Stadt Kano mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen. In der katholischen "Bayero University" explodierten drei Bomben, während dort gerade die Sonntagsmesse zelebriert wurde. Bei einer anschließenden Massenpanik wurden nach Angaben von Polizei und Ärzten auch zahlreiche Menschen verletzt.

(Ag.)

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