Syrien: Diskriminierung von UNO-Beobachtern?

LEBANON SYRIA PROTEST
LEBANON SYRIA PROTEST(c) EPA (Nabil Mounzer)
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Das Regime von Präsident Assad hegt offenbar Bedenken gegenüber Franzosen, Türken und Staatsbürgern von Katar, den USA und Saudi-Arabien. Alles Staaten, die an der Verhängung von Sanktionen beteiligt waren.

Die syrische Führung will angeblich UNO-Beobachter aus mehreren arabischen und westlichen Staaten nicht ins Land lassen. Aus Behördenkreisen in Damaskus hieß es, "die Syrer haben Bedenken gegenüber einigen Staaten, die an der Verhängung von Sanktionen direkt beteiligt waren". Inoffiziell verlautete aus Regierungskreisen, dabei handle es sich um Franzosen, Türken, US-Amerikaner sowie Staatsbürger von Katar und Saudi-Arabien.

Die regierungsnahe Zeitung "Al-Watan" veröffentlichte am Mittwoch jedoch ein Dementi des Sprechers des Außenministeriums, Jihad al-Makdissi. Er sagte, es gebe keine Diskriminierung vonseiten der Regierung bei der Auswahl der Beobachter.

Politiker unter den Opfern

Die syrischen Regimegegner sollen nach Angaben staatlicher Medien seit Dienstag drei Zivilisten und mehrere Angehörige der Sicherheitskräfte getötet haben. Unter den Opfern sei auch ein Politiker, der sich als Kandidat für die Parlamentswahl am kommenden Montag habe registrieren lassen, meldete die amtliche Nachrichtenagentur SANA. Abdelhamid al-Taha sei in der Stadt Daraa (Deraa) erschossen worden.

Die Protestbewegung berichtete ihrerseits von Attacken der Regierungstruppen am Mittwoch im Umland von Damaskus. Dort seien zwei Zivilisten getötet worden. Die Ortschaft Al-Rastan in der Provinz Homs sei mit Artillerie angegriffen worden.

(Ag.)

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