Der BZÖ-Chef hegt Sympathie für den Industriellen Frank Stronach und sein am 1. Mai vorgestelltes Programm. Eine Kooperation bahne er nicht an. Die ÖVP und die SPÖ reagierten verhalten.
Das politische Sendungsbewusstsein des Industriellen Frank Stronach stößt beim BZÖ auf positives Echo. Parteichef Josef Bucher bezeichnete die über eine Broschüre verbreiteten Positionen als "grundvernünftig". Dass man deshalb eine Zusammenarbeit versuchen werde, heiße das aber noch lange nicht, so der BZÖ-Chef. Bei einem persönlichem Treffen der beiden vor rund eineinhalb Monaten sei diese Frage auch kein Thema gewesen.
Die jüngste Broschüre des Frank Stronach Instituts - am 1. Mai Beilage in der "Kronen Zeitung", am Mittwoch Mantel der Gratiszeitung "Heute" - habe ihn sehr überrascht. Es gebe Deckungsgleichheit bei vielen Positionen, die er schon seit Jahren vertrete und auch gegen innerparteiliche Widerstände im BZÖ durchgesetzt habe. "Ich hoffe, dass er daraus etwas macht", meinte Bucher. Er signalisierte Sympathie und bezeichnete Stronach als "großen Österreicher".
Regierung per Zufallsgenerator?
Stronach beklagte in seiner Broschüre, dass die Regierung aus Politikern besteht, er wünschte sich per Zufallsgenerator ausgewählte Bürgervertreter. Weitere Forderungen betreffen Staatsschulden- und Verwaltungsabbau, die Einführung einer Flat Tax, Mitarbeiter-Gewinnbeteiligung in den Firmen und ein Ende der europäischen Währungsunion.
Dem Vernehmen nach versucht Stronach, bei aktuellen und ehemaligen Proponenten verschiedenster Parteien anzudocken, um bei der Nationalratswahl 2013 seine "Revolution für Österreich" einzuleiten. ÖVP-Chef Michael Spindelegger zeigte sich davon am Mittwoch am Rande des Ministerrats unbeeindruckt. "Du kannst dir mit Geld keine Stimmen kaufen", sagte er. Bei der SPÖ sagte lediglich, dass man die jüngsten Aktivitäten Stronachs interessiert registriere.
(APA)