Der VP-Generalsekretär sieht in den politischen Ambitionen des Industriellen keine Konkurrenz. BZÖ-Bucher sei wie ein "Dackel vorm Herrchen".
Das Liebäugeln des Industriellen Frank Stronach mit einem Einstieg in die Politik bereitet der ÖVP keine Sorgen. Generalsekretär Hannes Rauch bezeichnete Stronachs jüngst massenhaft verbreitete Broschüre zur "Revolution für Österreich" als "seichtes Papierchen, das mich keine Sekunde kürzer schlafen lässt". Abwerbeangebote an Mandatare seiner Partei seien ihm nicht bekannt. Rauch sagte, er kenne keinen in der ÖVP, mit dem Stronach auf seiner Suche nach Partnern in der Politik geredet habe. Mit der Führungsspitze der Partei habe es jedenfalls kein Gespräch gegeben.
Das Frank Stronach Institut hatte am 1. Mai in einer Beilage Beilage in der "Kronen Zeitung" und dann am Mittwoch im Mantel der Gratiszeitung "Heute" eine Broschüre mit politischen Visionen für Österreich verbreitet. Darin plädiert Stronach für mehr Wettbewerb und Konkurrenz in der Politik, für einen Ehrenkodex für Politiker und mehr Bürgerbeteiligung aus. Weiters fordert Stronach einen Schuldenabbau, weniger Verwaltung, eine Flat Tax und eine Gewinnbeteiligung für Mitarbeiter.
Rauch bezeichnete das "Anbiedern" des BZÖ an Stronach als einzigartig. Parteichef Josef Bucher verhalte sich "wie der Dackel vorm Herrchen". Mit seiner eigenen Partei werde es das nicht geben, so Rauch: "Die ÖVP gibt es nicht zu kaufen."
"Geld alleine macht keine Politik"
Stronachs Finanzkraft wird ihm nach Ansicht des ÖVP-Generalsekretärs wenig nutzen. "Geld allein macht keine Politik. Ich bin mir sicher, dass man Wertehaltungen nicht kaufen kann und sich Herr und Frau Österreicher nicht abkaufen lassen, wo sie ihr Kreuzchen machen." Inhaltlich wärme Stronach alte Kalauer fern jeder Realität neu auf, so Rauch in Hinblick auf die Klagen des Industriellen über Politik machende Politiker oder den Beamtenstaat Österreich.
Zur Frage der Relevanz einer möglichen Stronach-Partei für die Nationalratswahl 2013 sagte Rauch, dass eine Parteigründung und das Antreten bei Wahlen natürlich legitim sei. Entscheidend sei der Wettbewerb am Wahlsonntag, und da hätten eher die Grünen mit einem allfälligen Antreten der Piraten-Partei ein Problem, so der ÖVP-Generalsekretär.
(APA)