Für die AUA wird es auch unter den Flügeln des Kranichs langsam eng.
Was war das nicht für ein Gezeter, als vor einigen Jahren erstmals über den Verkauf der damals noch staatlichen AUA diskutiert wurde: Schon wieder werde Tafelsilber verschenkt, die rot-weiß-rote Heckflosse müsse eigenständig bleiben, so die Argumente. Dann, beim „Verkauf“ im Sommer 2009, herrschte doch allgemeine Erleichterung vor. Aufgrund der Verluste war klar, dass ein Alleingang unmöglich ist. Unter den Fittichen der Lufthansa werde nun alles gut, so die Hoffnung.
Knapp drei Jahre später kann sich jeder heimische Steuerzahler nur glücklich schätzen, dass die AUA einst – mit einer staatlichen Mitgift von 500 Mio. Euro – verschenkt wurde. Denn von einer Sanierung ist die AUA immer noch weit entfernt. Eindrucksvoll zeigt dies das Loch zwischen den Einnahmen und den reinen operativen Ausgaben, das im ersten Quartal um 20Prozent größer geworden ist. Die AUA verbrennt also bereits beim Fliegen Millionen, ohne dass an Zinsen oder Abschreibungen überhaupt gedacht wird.
Unternehmen mit einem negativen Ergebnis vor Zinsen und Abschreibungen sind quasi die Intensivpatienten der Wirtschaft. Viele von ihnen überleben diesen Zustand nicht lange. Das sollte langsam auch allen Beschäftigten der rot-weiß-roten Fluglinie klar werden.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.05.2012)